Zinsen sind unter Sparern ein beliebtes Thema. Doch die aktuelle Entwicklung dürfte eher für reichlich Frust sorgen. Zuletzt senkte die Comdirect Bank ihre Zinsen. Auch IKB, Credit Europe, RaboDirect, DenizBank, RenaultBank haben kürzlich Senkungen ihrer Zinssätze vor allem für die langlaufenden Festgeldangebote angekündigt. Für Sparer bleibt das Wetter also weiterhin trüb. Dennoch sollte man sich davon nicht verunsichern lassen. Tatsächlich ist es nämlich so, dass die Zinsentwicklung für die allermeisten Privatanleger vollkommen egal ist.

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Die Auswirkungen der Zinsänderungen sind für Sparer minimal

In den letzten zehn Jahren sind die Zinsen zwischen 0,5 und 3,5 % geschwankt. Tatsächlich ist die Höhe für die meisten Sparer aber irrelevant. Warum? Weil mit der Zinshöhe auch die Inflation steigt und fällt. Sind die Zinsen hoch, ist es auch die Inflation. Sinkt die Inflation, sinken auch die Zinsen. Real ist der Unterschied verschwindend.

Geld auf der Bank sollte nur unter sehr bestimmten Umständen fest angelegt werden oder auf Tagesgeldkonten geparkt werden. Diese Bedingungen sind für Festgeld: Es muss zu einem bestimmten Termin in der exakten höhe zur Verfügung stehen. Für Tagesgeld: Das Geld muss innerhalb der nächsten Tage kurzfristig abrufbereit sein. In beiden Fällen sind diese Faktoren das Kriterium. Die Zinsen sind nur das Sahnehäubchen. Für die Entscheidung zum Produkt sind sie nicht ausschlaggebend.

Die Höhe des Zinses lässt sich nur minimal beeinflussen

Seien wir ehrlich: Wie oft wechselt man die Bank, wenn sich die Zinsen ändern? Die höhe spielt maximal dann eine Rolle, wenn man ein neues Konto eröffnen will. Aber spätestens nach 1-2 Jahren ist dieser vermeintliche Vorteil aufgebraucht, weil sich die Zinsen der Konkurrenten wieder angepasst haben.

Man könnte nun bei jeder Zinsänderung sein Geld umschichten. Wer aber nicht gerade zu viel freie Zeit hat, wird schnell erkennen, dass die wenigen gewonnen Euro den Aufwand langfristig nicht wert sind.

Wichtig ist daher vor allem eine Bank, welche den Kunden nicht nur an sinkenden Zinsen beteiligt, sondern auch in steigenden Zinsphasen die Konditionen für Bestandskunden zeitnah wieder anpasst. Das spart Arbeit und man bekommt trotzdem langfristig angemessene Zinsen für sein Geld.

Anders sieht es hingegen bei der Wahl der richtigen Investition aus. Hier sind die Ergebnisse durchaus zu einem wesentlichen Maße beeinflussbar.

(Guthaben)-Zinsen sind für die Vermögensbildung irrelevant

Wer nicht nur sparen möchte, sondern vor allem langfristig die Bildung von Vermögen als Ziel verfolgt, wird erkennen, dass Zinsen für dieses Ziel keine Rolle spielen. Vermögen lässt sich nachhaltig nur durch Investition bilden – und das heißt, das Geld gehört nicht auf das Bankkonto sondern muss investiert werden. Denn nur, wer in Sachwerte investiert, die langfristig einen Wert schaffen, generiert neues Vermögen. Aktien und Immobilien sind die zwei bekanntesten Beispiele.

Zinsen bewegen sich langfristig immer knapp über der Inflationsrate. Real sind die Chancen, mit der Hilfe von Zinsen Vermögen zu bilden also gering. Die Rendite von Coca Cola hängt hingegen davon ab, wie viel Getränke sie verkaufen. Dieser Faktor ist weitgehend frei durch das Unternehmen beeinflussbar. Folglich können die Erlöse und damit auch die Rendite unabhängig vom Zins deutlich größer ausfallen.

Zinsen sind nur gut fürs Abendprogramm

Tatsächlich ist die Höhe der Zinsen so wichtig wie die letzte Wasserstandsmeldung. Für einige wenige Menschen, die sich Geld in großem Maße leihen müssen, sind sie durchaus ein wichtiger Faktor. Für die meisten Privatanleger sind die Auswirkungen aber nicht spürbar. Tatsächlicht macht Tagesgeld alle anderen reich, aber dich bestimmt nicht.

Meine Empfehlung: Langfristg verfügbares Geld zur Vermögensbildung möglichst chancenreich anlegen. Kurzfristig erforderliches Geld dort hinterlegen, wo man es auch garantiert wieder bekommt. Die Höhe der Zinsen ist nur ein untergeordnetes Kriterium. Wichtiger sind Gebühren, Transaktionskosten und vor allem die Zuverlässigkeit des Geldhauses.

Bitte tue dir selbst einen Gefallen und ignoriere das Zinsgeschwätz einfach. Es schont deine Nerven und spart dir wichtige Zeit.

Übersicht der letzten Zinsänderungen beim Festgeld

Falls du nach diesen Informationen immer noch auf der Suche nach hohen Zinsen bist, findest du die aktuellen Konditionen weiterer Banken im ausführlichen Vergleich zu den besten Angeboten für Tagesgeld und Festgeld.

Nachfolgend zudem noch ein kurzer Überblick über die aktuellen Zinsänderungen der IKB, der Credit Europe und der DenizBank mit Stand Dezember 2013.

IKB

Der Tagesgeldzins bleibt unverändert bei 1,00 % p.a..

—-IKB Festgeld:—-
Laufzeit: Zinssatz alt Zinssatz neu
1 Monat: 1,00% 1,00%
2 Monate: 1,00% 1,00%
3 Monate: 1,00% 1,00%
6 Monate: 1,10% 1,10%
9 Monate: 1,20% 1,20%
12 Monate: 1,30% 1,30%
2 Jahre: 1,70% 1,60% (-0,10%)
3 Jahre: 2,00% 2,00%
4 Jahre: 2,20% 2,10% (-0,10%)
5 Jahre: 2,40% 2,20% (-0,20%)
7 Jahre: 2,60% 2,30% (-0,30%)
10 Jahre: 2,90% 2,60% (-0,30%)

—-IKB Auszahlplan:—-
Laufzeit: Zinssatz alt Zinssatz neu
2 Jahre: 1,50% 1,40% (-0,10%)
3 Jahre: 1,70% 1,60% (-0,10%)
4 Jahre: 1,80% 1,70% (-0,10%)
5 Jahre: 1,90% 1,80% (-0,10%)
7 Jahre: 2,10% 2,00% (-0,10%)
10 Jahre: 2,40% 2,20% (-0,20%)

Credit Europe

Der Tagesgeldzins bleibt unverändert bei 1,00 % p.a..

Laufzeiten Bisher NEU ab 03.12.2013
3 MONATE 1.10% 1.10%
6 MONATE 1.10% 1.10%
9 MONATE 1.10% 1.10%
12 MONATE 1.50% 1.40%
18 MONATE 1.50% 1.45%
2 JAHRE 1.65% 1.60%
3 JAHRE 1.75% 1.70%
4 JAHRE 2.20% 2.10%
5 JAHRE 2.40% 2.20%
7 JAHRE 2.60% 2.50%
10 JAHRE 2.90% 2,90%

Deniz Bank Österreich

Laufzeit Zinsen ab 01.11.2013
3 Monate 1,300 % p.a.
6 Monate 1,400 % p.a.
9 Monate 1,500 % p.a.
12 Monate 1,600 % p.a.
18 Monate 1,700 % p.a.
2 Jahre 1,900 % p.a.
3 Jahre 2,000 % p.a.
4 Jahre 2,100 % p.a.
5 Jahre 2,250 % p.a.
6 Jahre 2,400 % p.a.
7 Jahre 2,500 % p.a.
8 Jahre 2,600 % p.a.
9 Jahre 2,700 % p.a.
10 Jahre 2,800 % p.a.

Die aktuellen Konditionen weiterer Banken gib es im ausführlichen Vergleich zu den besten Angeboten für Tagesgeld und Festgeld.

2 KOMMENTARE

  1. Leider wahr! Das zentrale Argument ist das zu Beginn eingeführte: Die Korrelation des Guthabenzinses zur Inflationsrate. Das sollte man verstanden haben.

    • Und dann müssten die meisten nur noch verstehen, dass man auf dem Tagesgeldkonto sein Geld nicht einfriert sondern nur „parkt“. Schade, dass die meisten nicht wissen, was sie sonst damit anfangen sollen!

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