Die Artikel sind voll mit Tipps für Anfänger beim Thema Geldanlage oder Vermögensaufbau. Auch in Diskussionsforen steht die Frage immer wieder im Raum: Was ist besser? Aktienfonds oder Aktien? Die bekanntesten drei Möglichkeiten:

  • Aktienfonds für Anfänger und Aktien für Profis.
  • Aktienfonds, wenn man kleine Beträge investieren will, denn Aktien lohnen sich nur bei höheren Summen.
  • Aktienfonds sind sicherer, weil sie die Summe über viel mehr Aktien aufteilen/ streuen/ diversifizieren.

Doch was ist wirklich dran an Aktienfonds?

Zunächste wollen wir klären, was Aktienfonds überhaupt sind und wie sie sich von anderen Fondsarten unterscheiden. Auch gehe ich kurz auf die Sub-Klassen der Index-Fonds und ETFs ein. Zum Schluss werde ich erläutern, wenn Investmentfonds wirklich Sinn machen und für welchen Zweck sie eher ungeeignet sind.

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Vorab jedoch schon eins: Für Anfänger sind Aktienfonds genauso gefährlich wie Aktien, wenn sie nicht wissen, was sie tun!

Was ist ein Aktienfonds?

Aktienfonds sind ein Finanzprodukt, das Gelder vieler Anleger in einem Topf bündelt. Aus diesem Topf bedient sich ein Aktienfondsmanager und investiert im Auftrag der Anleger in Aktien.

Welche Aktien der Fondsmanager wählt, folgt aus dem Anlageziel des Fonds und den Vorgaben im Fondsprospekt. Häufig finden sich Aussagen bezogen auf die Größe der Unternehmen, die Anlageregion oder die Branche, in der die Unternehmen wirken. Neu hinzu gekommen sind auch ethische Kriterien, bei denen bestimmte Branche wie zum Beispiel Waffen, Alkohol oder Glückspiel von der Anlage ausgeschlossen werden.

Aktienfonds sind eine spezielle Art von Investmentfonds, bei der ausschließlich in Aktien investiert werden darf. Alternativ gibt es auch Immobilienfonds für den Kauf von Immobilien oder Geldmarktfonds, die in festverzinsliche Anlagen wie Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen investieren.

Wer eine Vorstellung über die mögliche Bandbreite des Fondsangebotes bekommen möchte, kann sich bei Fondsvermittlung24 durch fast 10.000 verschiedene Fonds von A wie Absolute Return Fonds bis Z wie Zielfonds einen ersten Überblick verschaffen.

Nicht verwechseln sollte man Aktienfonds mit Index-Fonds. Hier entfällt der Fondsmanager, weil der Fonds ausschließlich einen bestimmten Aktienindex wie zum Beispiel den DAX oder Dow Jones abbildet. Manuelle Bewertungen durch die Fondsgesellschaft werden hier überflüssig, was sich preismindernd auswirkt.

Wozu sind Aktienfonds gut?

Um die Frage zu beantworten, ob Aktienfonds besser als einzelne Aktien sind, müssen wir zunächst klären, was sie von Aktien überhaupt unterscheidet. Dann wird auch schnell klar, ob viele ihrer Eigenschaften tatsächlich das Bewirken, was viele Anleger sich vorstellen.

Grundsätzlich ist sowohl bei Aktien als auch bei Aktienfonds das Ziel gleich: Das eigene Vermögen soll nicht auf dem Tagesgeldkonto geparkt, sondern gewinnbringend am Aktienmarkt investiert werden.

Besonders Einsteiger fühlen sich bei Einzelaktien allerdings häufig mit der Frage überfordert, welche Aktien denn nun überhaupt einen Gewinn erwirtschaften können? Um das beurteilen zu können, ist häufig ein Verständnis für die Branche erforderlich, zusätzlich aber auch finanzielles Interesse und Hintergrundwissen in der Betriebswirtschaft. Denn Unternehmen berichten an ihre Anteilseigner — die Aktionäre — über Quartalsberichte und Jahresabschlussberichte.

Ein Fondsmanager mit seinem Team übernimmt die Auswahl der Aktien und beschäftigt sich genauer mit den Unternehmen, in die er investiert. Sein Vorteil ist, dass er sogar häufig direkt mit den Unternehmen sprechen und dadurch bessere Entscheidungen treffen kann — so hofft man.

Sind Aktienfonds sicherer?

Ein Grund einen Aktienfonds zu kaufen, ist häufig der erwartete Sicherheitsgewinn. Wer hat schließlich noch nicht die Horror-Geschichten über Totalverluste gehört, die beim Kauf einer Aktie entstehen können?

Tatsächlich müssen wir uns Fragen, vor was man sich mit einem Aktienfonds überhaupt schützen will? Davor, die falschen Aktien zu wählen? Vor einem Totalverlust? Vor zu großen Börsenschwankungen? Oder willst du Verluste sogar vollkommen ausschließen?

Grundsätzlich reduzieren Aktienfonds natürlich das Risiko vor einem Totalverlust, weil das Kapital über viele Unternehmen gestreut wird. Dadurch verringert sich auch die Gefahr „falsche“ Aktien zu wählen. Wer also nur wenig Zeit in die Auswahl der Aktien investieren will, dem kann ein Aktienfonds helfen.

Nicht geschützt ist man jedoch vor Kursschwankungen. Auch Aktienfonds mit bis zu 100 Aktien können zeitweise über die Hälfte ihres Werts verlieren! Ebenso wenig garantiert ein Aktienfonds eine gute Rendite für die Anlage.

Zuletzt nimmt auch ein Aktienfonds nicht die Auswahl für das richtige Produkt ab. Ob jetzt jetzt einfacher ist, sich zwischen 9.000 Aktien oder 9.000 Aktienfonds zu entscheiden, muss wohl jeder für sich selbst beantworten.

Sind Aktienfonds billiger?

Kurze Antwort: Nein! Aktienfonds kosten jährlich Gebühren, die direkt vom Fondsvolumen abgezogen werden. Sie wird durch die TER (Total Expense Ratio) dargestellt. Diese Kennzahl gibt an, wie groß der Anteil der Kosten (Gebühren, Transaktionskosten für den Kauf der Wertpapiere im Fonds, Verwaltungsgebühren, usw.) im Verhältnis zum Fondsvolumen ist.

Meist ist der Anteil bei etwa 2 Prozent. Wer also 10.000 Euro anlegt, bezahlt jedes Jahr 200 Euro an den Fondsmanager, Marketing und Verwaltung. Immer häufig kommt zudem eine Performance-Gebühr hinzu, die einen Anteil vom Gewinn gegenüber eines Vergleichsindexes darstellt.

Wann sind Aktienfonds zu empfehlen?

Wer absolut keine Zeit für Geldfragen aufbringen will, für den sind auch Aktienfonds keine Option. Jede Geldanlage erfordert es, dass man sich damit beschäftigt.

Was mit Investmentfonds jedoch entfällt ist die Auswahl von Einzelinvestitionen. Wer sich also erst einmal für einen Aktienfonds entschieden hat, kann anschließend seinen Zeitaufwand auf fast Null reduzieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man schon ab 50 Euro in viele Unternehmen investieren kann. Wer einzelne Aktien erwerben will, ist hier vom Preis einer Aktie abhängig, der je nach Unternehmen zwischen wenigen Euro bis zu mehreren tausend Euro betragen kann. Gestückelte Aktien werden aber nicht gehandelt.

Ob der Vorteil der Diversifikation allerdings wirklich nützlich ist, hängt wieder vom Ziel ab. Grundsätzlich ist diese Strategie eher für den Erhalt von Vermögen sinnvoll, weil damit Verluste extrem reduziert werden ohne sich die Chance auf Gewinne zu nehmen.

Der meiner Meinung nach größte Vorteil ist jedoch woanders zu sehen: Aktienfonds ermöglichen es, in Märkte zu investieren, die ansonsten für Einzelanleger weitgehend verschlossen wären. Zum Beispiel sind Aktien in Vietnam, Malaysia, Brasilien oder Südafrika über die meisten Onlinebanken nur sehr schwer und teuer handelbar. Der Kauf eines Aktienfonds für diese Region erleichtert den Einstieg deutlich.

Strategie-Fonds erweben zum Beispiel Aktien nach einem vorgegebenen Handelssystem. Meistens finden sich hier Dividenden-Strategien oder Zielfonds, welche die Anlagestrategie automatisch dem Ziel (etwa der Altersvorsorge) anpassen.

Wer Aktienfonds selbst erwerben möchte, kann das direkt über Börsenhandelsplätze erledigen. Üblich ist jedoch der Kauf direkt bei der Fondsgesellschaft. Dabei sollte man darauf achten, dass man keine Ausgabeaufschläge zahlt. Als Alternative sollten auch stets Indexfonds in Betracht gezogen werden, weil ihre Gebühren deutlich geringer sind.

 

4 KOMMENTARE

  1. Hi,

    jetzt muss ich erstmal deinen Artikel loben. Wirklich toll geschrieben und vor allem informativ. Viele Anleger glauben ja, dass Fonds einfacher in der Handhabung sind. Stimmt leider nicht, denn wie du schon schreibst, muss man auch bei ihnen immer auf dem Laufenden sein. Dennoch finde ich Aktienfonds unheimlich spannend. Während meiner Bankzeit waren vor allem Fonds aus Brasilien und China beliebt. Hier lag die Rendite unheimlich hoch.

    • Danke! 🙂 Gerade in den von dir genannten Ländern kommt man häufig um Fonds nicht herum, weil schlicht der aktuelle Bezug vor Ort fehlt. Ich persönlich frage mich aber immer mehr, ob ich wirklich in Regionen investieren möchte, zu denen ich praktisch ohne Mittelsmänner keinen Bezug aufbauen kann. Man kauft ja auch kein Auto, nur weil der Verkäufer sagt, dass es schnell ist.

  2. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Aktien zählen sicherlich zu den rentabelsten Geldanlagen. Vor allem eine gezielte Aktienauswahl ist hierbei enorm wichtig. Nicht alle Aktien besitzen das gleiche Risiko, vielmehr gibt es risikoärmere bzw. –reichere. Je nach Investitionstyp und Vorhaben muss man hier selbst über das gewollte Risiko entscheiden. In den einzelnen Risikoklassen gibt es auch wieder gleiche Unternehmungen, welche grundsätzlich vollkommen verschieden sind. Aus diesem Grund versuchen Investoren mithilfe von gezielten Aktienkennzahlen , Unternehmungen vergleichbar zu machen bzw. deren Vorteile / Nachteile aufzuzeigen. Je nach Auslegung / Handelsstrategie wird man sein Augenmerk auf spezielle Kennzahlen richten. Beachtet man bei der Auswahl bestimmte selbst gestellte Kriterien so kann man mit Aktien nachthaltig Geld verdienen. Grundsätzlich stellen Aktien wahrscheinlich die beste und rentabelste Möglichkeit der langfristigen Geldanlage dar.

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