Die ersten Schritte sind immer die schwersten. Genauso ist es auch an der Börse. Der Umstand, dass du diesen Artikel hier liest, beweist, dass du schon einmal auf dem richtigen Weg bist. Du bist nicht mehr nur Zuschauer sondern möchtest auch endlich selbst an der Börse investieren. Auch ich habe mir damals zwei Fragen gestellt: Wieviel Geld brauche ich? Und die zweite Frage: Mit welcher Aktie fängt man am besten an? Die erste Frage habe ich in einem früheren Artikel bereits beantwortet. Heute will ich die zweite Frage beantworten.

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Um die beste Aktie für den Einstieg zu finden, gibt es drei mehr oder minder schwere Wege. Eine leichte Möglichkeit, die ich auch beschreiben werde, wird mit hoher Sicherheit allerdings nicht zum Ziel führen.

Was ist eine gute Aktie für Einsteiger?

Um die beste Aktie für Einsteiger zu finden, müssen wir zunächst einmal klären, was damit gemeint ist. Grundsätzlich sind Aktien Unternehmensbeteiligungen, die den Anleger an den Gewinnen des Unternehmens beteiligen. Wie sie im Detail funktionieren und viele weitere Erklärungen gibt es zum Beispiel auf dem Portal Aktienbasis. Dort werden viele Grundlagen ausführlich erläutert.

Für den Moment ist jedoch besonders wichtig zu verstehen, wie Einsteiger-Aktien aussehen sollten? Diese Merkmale lassen sich von zwei einfachen Stichworten herleiten: Sicherheit und Qualität. Wir werden allerdings auch feststellen, dass diese Stichworte indirekt auch voneinander abhängen.

Die Sicherheit einer Aktie

Aktien lassen sich schon dadurch grob unterscheiden, wenn man die Börsensegmente betrachtet, an denen sie gelistet sind. Diese unterscheiden sich durch bestimmte Auflagen, etwa, wie oft ein Unternehmen über die Geschäftslage berichten muss, welche Form die Berichte haben müssen und welche Informationen enthalten sein müssen. Auch werden Kriterien über die Handelbarkeit der Aktien oder die Höhe des Streubesitzes festgelegt.

All diese Kriterien gewährleisten, dass der Anleger ein Mindestmaß an Sicherheit dadurch erhält, dass wesentliche Informationen unverzüglich bekannt gegeben werden. Denn nur dann ist es zeitnah möglich, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

In Deutschland ist das beste Börsensegment der Prime Standard, der die höchsten Anforderungen an die Unternehmen stellt. Deutlich schwächer reguliert ist auch der General Standard. Im Freiverkehr findet sich zudem der Entry Standard und die Seconary Quotation. Hier sind die Rechte von Aktionären deutlich schwerer durchzusetzen, weil kaum Vorgaben über die Kommunikation und Informationspflichten bestehen. Alle DAX-Unternehmen, aber auch MDAX- und SDAX-Unternehmen, sind im Prime Standard gelistet. Sie müssen alle drei Monate einen Quartalsbericht über ihre Geschäfte bereitstellen. In den anderen Börsensegmenten reicht hingegen jährlich ein Bericht.

Da Aktionäre nur gute Entscheidungen treffen können, wenn sie auch alle Informationen haben, sollten grundsätzlich nur Aktien aus dem Prime Standard gekauft werden. Alles andere kann schnell im Totalverlust enden, wie ich selbst bei GetGoods schmerzhaft lernen musste.

Qualität einer Aktie

Die Qualität einer Aktie lässt sich direkt aus der Qualität des Unternehmens herleiten. Dessen Qualität hängt vom Geschäftsmodell ab, nach das Unternehmen wirtschaftet. Wenn dieses Geschäftsmodell sich über viele Jahrzehnte immer wieder den neuen Kundenbedürfnissen angepasst wurde und das Unternehmen stets erfolgreich arbeitete, kann man daraus eine hohe Qualität schließen. Typische Unternehmen mit hoher Qualität existieren teilweise schon über 100 Jahre und sind noch immer höchst erfolgreich und profitabel.

Je hochwertiger die Qualität eines Unternehmens ist, desto sicherer ist auch eine langfristige Investition. Kurzfristig können jedoch auch diese Unternehmen starken Kursschwankungen unterliegen. Damit bieten sich letztendlich auch die Chancen für einen Einstieg.

Tipps und Empfehlungen?

Die schwerste Wahrheit vorab: Die Entscheidung für oder gegen eine Aktie kann niemand anderes treffen als du selbst! Warum? Weil es dein Geld ist. Deine Ersparnisse sind futsch, wenn die Auswahl falsch war. Du bist aber auch derjenige, der von den Gewinnen profitieren wird.

Verlasse dich niemals auf Analysten, Freunde oder Berater. Solang du dich mit der Auswahl nicht gut fühlst, ist die Investition niemals die richtige!

Die besten Aktien für Einsteiger

Um den besten Einstieg zu finden, gibt es nur eine Möglichkeit: Kaufe deine erste Aktie. Wähle sie nach nach dem Börsensegment aus und betrachte die Qualität des Geschäftsmodells. Gefällt dir das Unternehmen? Sind die Produkte gut? Wie lang gibt es das Unternehmen schon? Erwirtschaftet es regelmäßig einen Gewinn?

Du wirst merken, dass ich wenig Wert auf absolute Zahlen lege. Das hat einen einfachen Grund: Für den Einstieg sind sie nicht wichtig. Sie sind reine Theorie!

Du willst erste Schritte an der Börse wagen. Da kommt es nicht darauf an, schon zu wissen, wie schnell du laufen können musst. Welchen Typ Schuh du benötigst und wann der erste Wettkampf stattfinden soll. Zunächst geht es darum, ein Gefühl zu bekommen.

Damit du mit diesem ersten Versuch nicht gleich bankrott gehst, solltest du eine kleine Position eröffnen. Hoffe nicht darauf, dass du sofort den großen Gewinn machen wirst. Lerne, den Markt zu beobachten. Lerne, die Nachrichten für dein Unternehmen zu verstehen und zu sehen, wie der Kurs darauf reagiert.

Wenn du dich damit sicherer fühlst, wirst du von allein erkenne, welche Faktoren wichtig sind. Danach kannst du dann weitere Aktien zukaufen und Schritt für Schritt dein Portfolio aufbauen.

Zum Einstieg ist es faktisch egal, welche Aktie du wählst. Das Ziel muss ein Portfolio aus mehreren Unternehmen sein. Dafür machst du jetzt den ersten Schritt und wirst erfahren, wie sich Börse wirklich anfühlt.

9 KOMMENTARE

  1. Hallo,

    wie sieht es mit Anleihen zum Anfang aus. Sie sind schon wichtig um in volatilen Phasen einen festen Anker zu bilden und ansonsten den Cashbestand halbwegs vernünftig zu verzinsen. Um den Markt kennenzulernen sind sie meiner Meinung nach auch nicht die aller schlechteste Wahl.

    Gruß

    Jan

    • Also ich habe noch nie eine Anleihe gekauft. Ich erachte es nicht wirklich als sinnvoll, denn das Depot ist für die meisten als Rendite-Bringer gedacht und soll damit Chancen eröffnen. Geld, das sicher sein soll, hat daher im Depot gar nichts verloren. Hinzu kommt, dass Anleihen meist in 1.000 Euro gestückelt sind. Bei Aktien kann man mit viel kleineren Beträgen anfangen.

      • Hallo,

        naja es gibt halt Phasen in denen es nicht ratsam ist zu 100% in Aktien zu investieren. In diesen Phasen sind die Anleihen als Parkplatz gedacht wo du Zinsen bekommst. Sie bringen ja schon mehr als ein Tagesgeldkonto. Reich werden sollst du mit Ihnen ja nicht sondern nur schnell umschichten können bei Crashs und gleichzeitig mehr Rendite bekommen als das Tagesgeld.
        Natürlich gibt es doch schon Anleihe-ETFs usw. sodass du nicht 1000 Euro investieren musst um bei Anleihen dabei zu sein.

        Gruß

        Jan

      • Das Problem ist, dass du nie genau weißt, wann welche Phase ist. Aus diesem Grund bin ich entweder in Aktien investiert oder halte Cash. Das ist auch billiger als zusätzlich noch Anleihen zu kaufen.

  2. man kann sowohl mit Aktien als auch mit Anleihen Geld verbrennen, wenn man einfach ins Blaue investiert…

    Als Anfänger wären Anleihen mit guter Bonität Pflicht und die bringen auch nicht mehr als Tagesgeld…

    Da ist die Auswahl an möglichen Aktien schon größer… Als Anfangsinvestment wäre ein ETF schon gut – da hier das Klumpenrisiko ausgeschaltet bleibt.

    Mein Depot besteht derzeit aus 60% Dividendenaktien und 40% Anleihen (vorwiegend Bankhybride, HY-Bonds aus EM). Sowas ist aber nix für Anfänger. Unter Umständen ist die Volatität ähnlich bis gleich…

    Zuerst muß das eigene Investmentprofil klar sein – dann kann man strategisch sein Depot aufbauen.

    • Ich würde es vor allem abhängig von der Strategie machen. Aktien oder Anleihen oder Immobilien sind da nur das Werkzeug für das Ziel Vermögensbildung. Für mich kommen Schuldscheine nicht in Frage. Gekappte Gewinnchancen bei vollem Risiko entsprechen nicht meiner Vorstellung von Ausgewogenheit 🙂

  3. Hallo,

    du hast schon recht. Momentan sind Anleihen enorm überbewertet (vor Allem Staatsanleihen). Aber deswegen auf HY EM Bonds auszuweichen ist vielleicht auch fraglich. Im Verhältnis zu Anleihen sind Aktien unterbewertet.
    Trotzdem würde ich sie gerade für Anfänger nicht ausschließen, denn irgendwann sind sie bestimmt nicht mehr so überbewertet. Mit einem ETF sollte sich die Volatilität auch in Grenzen halten.

    Gruß

    Jan

  4. Ihr habt schon recht – derzeit gibt es bei Anleihen einen ordentlichen Anlagenotstand… dennoch ist der Fixed income Charakter nicht zu unterschätzen 🙂

    Man kann auch mit Anleihen „traden“ – wenn man es will und bekommt die Zeit dazu noch verzinst…

    mein Bondanteil im Depot hat regelmäßig eine höhere Rendite als der Aktienanteil…

    mir war damals der organisatorische Aufwand einer vermieteten Immobilie einfach zu hoch, zzgl. der Risiken von Mietprellern, Messis, Entwicklung des Standortes etc.

  5. […] Für Privatpersonen und Investoren ist es nur möglich, Aktien über einen Vermittler zu handeln — den Aktienhändler oder Broker. Dieser nimmt deinen Auftrag entgegen, welche Aktien du kaufen möchtest und erwirbt sie für dich am Finanzmarkt (der Börse). (Lies in diesem Artikel mehr darüber, wie du die besten Aktien für Einsteiger findest.) […]

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