Alles über 10 Prozent Rendite ist unseriös? Hier erfährst du, wie man mit der Richtigen Strategie sogar eine unendliche Rendite erzielen kann. Ganz ohne Zauberei. Aber sei nicht enttäuscht, wenn es dir zu simpel erscheint. Wie so oft, kommt es auf die richtige Sichtweise an.

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Doch zunächst müssen wir klären, was eine Rendite überhaupt ist. Denn tatsächlich gibt es gar nicht die Rendite sondern es gibt viele verschiedene Renditen. Beispielsweise die Gesamtkapitalrendite oder die Eigenkapitalrendite. Tatsächlich gibt es noch duzende weitere Rendite-Arten. Gemeinsam haben sie aber alle eines: Sie beschreiben eine Relation — also ein Verhältnis zwischen zwei Größen.

Doch welches Verhältnis ist für uns als Investoren überhaupt von Belang? So mag es zwar durchaus interessant sein, die Gesamtkapitalrendite einer Investition zu kennen, doch was nützt uns diese Zahl denn? Im Kern sagt sie aus, wie profitabel das Gesamtprojekt ist. Doch erfahren wir mit dieser Information noch nichts darüber, was wir an diesem Geschäft verdienen!

Für Investoren zählt am Ende immer, wieviel Geld durch die Investition ihres eigenen Geldes letztendlich zurück in die eigene Tasche fließt. Diese Größe wird letztendlich durch Summe der Geldrückflüsse im Verhältnis zum investierten Kapital beschrieben.

Kapitalrückfluss
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Investiertes Eigenkapital

Das heißt, wenn wir 1.000 Euro in eine Aktie investieren und aus der Investition zum Beispiel durch Dividenden 100 Euro zurückfließen, haben wir eine Rendite von 10 Prozent.

Hätten wir nur 100 Euro investiert bei gleichem Kapitalrückfluss, wäre die Rendite 100 Prozent. Bei nur 10 Euro eigenem Kapital wäre die Rendite 1.000 Prozent. Doch was nun, wenn wir die 100 Euro erhalten, ohne eigenes Geld investiert zu haben? Dann erhalten wir als Ergebnis für die Rendite als Näherungswert unendlich.

Ist es tatsächlich möglich Kapitalrückflüsse zu erhalten, ohne eigenes Geld zu investieren?

Die Antwort ist offensichtlich ja! Tatsächlich gibt es sogar viele Möglichkeiten, aber nicht jede davon ist gleich gut.

  • Wir leihen uns das Geld von einer Bank oder jemandem anderen.
  • Wir starten mit einer Summe X, aber entnehmen sie so schnell wie möglich wieder aus dem Projekt.
  • Wir arbeiten indirekt über Derivate wie Optionsscheine

Die erste Option beschreibt eindeutig einen Kredit. Doch damit werden auch die Nachteile sofort offensichtlich: Wir bekommen einen Kredit normalerweise nicht kostenlos, was die Rendite schmälert. Zudem bleibt die Schuld bestehen, auch wenn wider erwarten doch keine Rückflüsse fließen. Zudem will auch der Kreditgeber irgendwann sein Geld zurück, was die langfristige Finanzierung schwieriger macht.

Die zweite Option ließe sich durch folgende Möglichkeit realisieren: Wir kaufen Anteile an einem Unternehmen für 1.000 Euro. Dessen Wert verdoppelt sich, sodass unsere Anteile 2.000 Euro Wert sind. Davon werden 1.000 Euro verkauft – wir erhalten die Investitionssumme zurück. Im Ergebnis haben wir kein eigenes Geld mehr im Unternehmen. Wenn das Unternehmen nun noch eine Dividende ausschüttet, erhalten wir eine Auszahlung ohne eigenes Geld im Unternehmen investiert zu haben. Die Rendite ist unendlich.

Alternativ könnte man auch die Gesamtsumme verkaufen und den Gewinn in ein Unternehmen investieren, das eine hohe Dividenden-Rendite aufweist. Oder man findet ein weiteres Unternehmen, dessen Wachstum eine Kursverdopplung zulässt, sodass man sein Kapital wieder schnellstmöglich entnehmen kann.

Die dritte Variante mit dem Kauf von Optionsscheinen ist im Prinzip eine abgewandelte Aktienstrategie. Der Vorteil bei Optionsscheinen ist, dass von Anfang an nicht das gesamte Kapital investiert werden braucht. Gleichzeitig erfordern die zeitlichen Grenzen aber auch eine bessere Strategie beim Umgang mit Fehlern und Verlusten. Es ist daher viel Erfahrung notwendig, um alle Risiko-Faktoren richtig zu bewerten und zu berücksichtigen.

Auf diese Weise ließe sich immer mit dem gleichen Betrag ein Vermögen aufbauen.

Alles Quatsch und Zauberei?

Auf genau diese Weise arbeiten die erfolgreichsten Immobilienunternehmen. Sie kaufen unterbewertete Häuser für wenig eigenes Geld und leihen sich den Rest zum Kaufpreis von einer Bank. Anschließend wird das Haus saniert und aufgewertet. Schließlich wird das Objekt zu neuen Konditionen refinanziert und vermietet oder für einen deutlich höheren Preis verkauft.

Doch kann jeder eine unendliche Rendite erzielen?

Ich glaube ja! Die Wahrheit ist, mit jeder Aktie, deren Wert sich gegenüber dem Kaufpreis erhöht, ist eine unendliche Rendite möglich. Das schwerste ist, diesen Vorgang möglichst oft zu wiederholen. Wie oft haben Anleger schon Gewinne erzielt, nur um sie anschließend wieder zu verlieren? Das schwere ist es, die Chance auf hohe Gewinne zu behalten, ohne das Risiko für einen Totalverlust zu erhöhen.

Beachte: Ich will den Totalverlust vermeiden. Dass eine einzelne Investition nicht immer erfolgreich sein kann, werde ich später noch darlegen.

Mehr Rendite heißt auch höheres Risiko. Stimmt’s?

Antwort: Nein! Das Risiko ist immer gleich, wenn man sich vorher die Strategie richtig überlegt hat. Wenn man es genau nimmt, sinkt das Risiko sogar, weil mit der Zeit immer mehr fremdes Geld investiert ist, und der Anteil vom eigenen Kapital sinkt. Nichts anderes sagt ein Kursgewinn von 500 Prozent aus! Wir haben 1000 Euro eigenes Kapital und 5000 Euro fremdes Kapital!

Man muss dieses Verhältnis aber nicht dadurch erzielen, weil man eine Aktie findet, deren Kurs sich verfünffacht! Wie hoch schätzt du diese Chance denn ein? Stattdessen kann man aber auch eine Aktie finden, die ihren Kurs verdoppelt. Anschließend eine weitere, die ihren Kurs verdoppelt und so weiter.

Aus diesem Grund vertraue ich meiner verbesserten Buy-and-Hold-Strategie. Sie ist sehr einfach und im Kern darauf ausgerichtet, die unendliche Rendite möglichst oft zu ermöglichen. Die Grundelemente kennt jeder Aktienanleger bereits in- und auswendig: Verluste beschränken und Gewinne laufen lassen.

Dass das möglich ist, beweist ein Blick in mein eigenes Aktiendepot. Erst letztes Jahr habe ich Gilead Sciences mit einem Kursgewinn von 100 Prozent verkauft. Heute hat nach sieben langen Jahren schließlich Hyundai Motors die 100 Prozent Kursgewinn geschafft. Auch hier habe ich gemäß meiner Strategie die Hälfte meiner Anteile verkauft und damit den Einsatz aus dem Spiel genommen.

Die Strategie entscheidet, nicht die Aktien-Auswahl

Prinzipiell halte ich nicht von klugen Sprüchen wie „durch Gewinne mitnehmen ist noch niemand arm geworden“. Wer diese Aussage glaubt, hat offenbar vergessen, warum er investiert! Wer ist denn durch Gewinne mitnehmen reich geworden? Der Knackpunkt ist auch hier wieder die Strategie.

Hier sehe ich grundsätzlich zwei Handlungsgründe:

  1. Starke Positionen sollen auch in Zukunft im Depot bleiben. Also dürfen Gewinner nicht verkauft werden.
  2. Bei 100 Prozent Kursgewinn halten sich die Transaktionskosten im Rahmen, weil sowas nicht alle Tage passiert.
  3. Beim Verkauf der halben Position wird genau ausreichend Kapital frei, um eine neue Position zu eröffnen, die zusätzliche Chancen bietet.

Entscheidend ist nicht, welche Aktien man kauft, sondern aus welchem Grund. Niemand weiß, wie sich Kurse oder Geschäftsbereiche in Zukunft entwickeln werden. Aber man sollte vom Ergebnis nicht überrascht werden und sich vorher überlegen, wie man mit dem Resultat umgeht. Zudem sollte man Verluste als Teil der Anlagestrategie begreifen. Niemand trifft immer die richtige Auswahl. Wer das nicht berücksichtigt, hat von Beginn an schon verloren.

Ich gebe zu, dass ich beim Verkauf von Hyundai Motors leicht gezögert habe. Sollte ich wirklich den Gewinn schon mitnehmen? Die Kursentwicklung sieht derzeit wirklich fantastisch aus und der nächste Ex-Dividende-Termin ist erst zum Jahresende. Ich habe mich dann aber für meine Strategie entschieden. Auch in Zukunft werde ich von der Kursentwicklung des Unternehmens profitieren. Einzig anders: Jetzt ist es OPM (Other People’s Money), also das Geld anderer Leute.

7 KOMMENTARE

  1. Hallo Rico,

    ich bin ein klein wenig über Deinen Artikel irritiert. Eine „unendliche“ Rendite?? So wie Du Dir die unendliche Rendite berechnest, ist es ein Kinderspiel eine unendliche Rendite zu erzielen.

    Nein, ganz im Ernst, als Kind habe ich das schon geschafft: Am Weltspartag habe ich mein Sparschwein zur Bank getragen, dort wurde das Geld auf mein Sparbuch (mit vielleicht 2% Zinsen) gelegt und was habe ich im Sparbuch tolles gesehen? Nicht nur das Geld, welches ich angelegt hatte, hat Zinsen erzielt. Nein, auch die Zinsen, die ich im Vorjahr gutgeschrieben bekam, haben wieder Zinsen erwirtschaftet. Wow! Nach Deiner Definition habe ich also eine unendliche Rendite bekommen! Wenn das die Volksbank gewusst hätte, hätte sie sicher Werbung damit gemacht ;-).
    Ich würde das von Dir beschriebene einfach „Zinseszins“ nennen. Dafür muss sich kein Kapital verdoppeln. Es ist also das einfachste auf der Welt, die von Dir genannte „unendliche“ Rendite zu erwirtschaften.

    Ich fürchte übrigens, Du rechnest Dir die Welt schön, wenn Du sagst, dass das Risiko sogar sinkt, wenn der Anteil des eigenem Kapital am Anlagekapital sinkt. Das Risiko einer Anlage ist doch nicht davon abhängig, ob Du das Kapital aus vorherigen Gewinnen oder aus „eigenem Kapital“ stammt. Wer nach der Anlage von 1000 Euro irgendwann einen Depotwert von 2000 Euro hat, mag ein kleineres Risiko haben, dass der Depotwert den ursprünglichen Wert von 1000 Euro unterschreitet als noch am Anfang der Investition. Aber das Risiko, dass der Depotwert sich halbiert, ist völlig unabhängig davon, ob Du 1000 oder 2000 Euro in welcher Form auch immer investiert hast.

    Irritierte Grüße,
    Dummerchen

    • Das ist ein guter Einwand! Allerdings unterschlägst du einen entscheidenden Unterschied: Wenn du als Kind deine 100 Euro Taschengeld zur Bank gebracht hättest, du hättest 2 Prozent Zinsen bekommen und anschließend die 100 Euro wieder abgehoben, sodass nur noch die verbleibenden 2 Euro verzinst werden — dann hättest du eine unendliche Rendite. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass du weiterhin Geld erhälst OHNE dass dein eigenes Geld investiert ist.

      • Hallo Rico,

        sorry, ich steh auf dem Schlauch. Was unterschlage ich? Wo ist der Unterschied?

        Falls Du das Abheben meist: Es ist nicht notwendig, die 100 Euro wieder abzuheben. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob das ursprüngliche Investment weiterhin bei der Volksbank liegt oder anschließend zur Sparkasse getragen und dort wieder für 2% angelegt wird. Entscheidend ist immer das Gesamtvermögen und die Gesamtrendite. Du betreibst meiner bescheidenen Meinung nach mentale Buchführung (http://de.wikipedia.org/wiki/Mentale_Buchf%C3%BChrung), wenn Du die beiden Beiträge getrennt betrachtest.
        Du versiehst Teile Deines Anlagebetrags mit einer Kennzeichnung „eigenes“ und glaubst, dass alle anderen Beträge (also Dividendenausschüttungen, Zinsen, Kursgewinne) somit nicht von Dir investiert worden sind und jeder daraus resultierende Gewinn folglich einer unendlichen Rendite entspricht. Das hilft Dir aber nichts, denn nur die Gesamtrendite ist entscheidend.

        Ich versuch’s noch mit einem Beispiel:
        * 10000 Euro bei Volksbank angelegt (2%p.a.)
        * Nach einem Jahr 200 Euro Zinsen erhalten. Die 200 Euro bleiben bei der Volksbank zum gleichen Zins angelegt. Die 10000 Euro werden abgehoben und bei der Sparkasse für ebenfalls 2% angelegt.
        * Am Ende des 2. Jahres gibt es zwei Zinszahlungen: Bei der Sparkasse 200 Euro, bei der Volksbank 4 Euro (=“unendliche Rendite“)
        * Gesamtvermögen somit nach 2 Jahren:
        Volksbank 204 Euro + Sparkasse 10200 Euro
        =10404 Euro

        Alternativ legt ein anderer Anleger 10000 Euro für zwei Jahre bei der Deutschen Bank zu 2%p.a. an. Er erhält am Ende 10000*(1,02)^2 = 10404 Euro.

        Die Rendite des zweiten Anlegers war 2%p.a. – welche Rendite hat der erste Anleger? 2% + Unendlich?

        Viele Grüße
        Dummerchen

      • Natürlich hast du recht, wenn du die Gesamtkapitalrendite betrachtest. Da ist es natürlich egal, ob ich das Geld in 1 oder 10 Projekte aufteile. Ich spreche aber von der Rendite für jede einzelne Investition. Der Unterschied: Du entnimmst dein Geld wieder, es ist also wieder frei verfügbar für neue Investitionen oder zum Ausgeben. Und DENNOCH erhälst du in Zukunft einen (hoffentlich) positiven Kapitalrückfluss!

        Mit meiner im Artikel beschriebenen Sichtweise kann ich natürlich keine bessere Rendite zaubern. Aber sie hilft sich selbst klar über die Investitionsstrategie zu werden. In deinem Beispiel bist du stets zu 100 Prozent in einem Projekt investiert. Weil du eine Bank als Projekt wählst, macht das auch nichts aus. Aber wähle doch mal ein hochriskantes Projekt wie Twitter oder Amazon. Da kann es sein, dass ein Unternehmen im Totalverlust endet und eines wieder 1.000 Prozent Gewinn bringt. Du weißt nur vorher nicht, welches das sein wird. Da ist es schon eine Risiko-Frage, ob du dein ganzes Geld in Amazon steckst. Wenn Amazon nun um 100 Prozent steigt, weißt du, dass die Investition gut war, aber weißt du deswegen auch, dass es in Zukunft weiter so gehen wird? Oder ist demnächst Twitter der Kandidat mit den besseren Chancen?

        Das Ziel ist es nun, bei hochprofitablen Projekten dabei zu bleiben, ohne dass du mit deinem eigenen Geld fest hängst. Sondern stattdessen soll das Geld schnell wieder frei werden, um für neue Chancen verfügbar zu werden.

  2. Hallo Rico,

    bitte nimm Dir meine Kommentare zu Herzen. Ich will Dich nicht persönlich kritisieren, sondern einen Denkfehler beseitigen:

    „Natürlich hast du recht, wenn du die Gesamtkapitalrendite betrachtest. Da ist es natürlich egal, ob ich das Geld in 1 oder 10 Projekte aufteile.“

    Das ist die einzig entscheidende Rendite. Wie sagte der Altbundeskanzler so schön „Entscheidend ist, was hinten rauskommt!“

    „Ich spreche aber von der Rendite für jede einzelne Investition. Der Unterschied: Du entnimmst dein Geld wieder, es ist also wieder frei verfügbar für neue Investitionen oder zum Ausgeben. Und DENNOCH erhälst du in Zukunft einen (hoffentlich) positiven Kapitalrückfluss!“

    Nochmal, es ist egal, wie Du das Geld nennst, das Du der Anlage wieder entnimmst: „Dein Geld“ oder „Dein Gewinn“. Wenn Du das Kapital mit einer Anlage verdoppelst und anschließend die Hälfte entnimmst – wie legst Du fest, welche Hälfte Du entnimmst? Was ist dann „Dein Geld“ oder „Dein Gewinn“?? Du vergibst hier mental ein Etikett. Wenn Du ehrlich zu Dir bist, ist beides „Dein Geld“.

    „Mit meiner im Artikel beschriebenen Sichtweise kann ich natürlich keine bessere Rendite zaubern. Aber sie hilft sich selbst klar über die Investitionsstrategie zu werden.“

    Nein, ich fürchte, es führt genau zum Gegenteil – Du rechnest Dir bestimmte Anlagen schön („unendliche Rendite“ – klingt ja auch viel besser als 3% Gewinn).

    „In deinem Beispiel bist du stets zu 100 Prozent in einem Projekt investiert.“

    Du bist es auch.

    „Weil du eine Bank als Projekt wählst, macht das auch nichts aus. Aber wähle doch mal ein hochriskantes Projekt wie Twitter oder Amazon. Da kann es sein, dass ein Unternehmen im Totalverlust endet und eines wieder 1.000 Prozent Gewinn bringt. Du weißt nur vorher nicht, welches das sein wird.“

    Es ist total egal, ob ich ein Tagesgeldkonto bespare, in Staatsanleihen oder BlueChips investiere oder in hochspekulative Anlagen. Das Risiko ist jeweils anders, aber bei jedem Investment kann ich Geld gewinnen oder verlieren. Die Rendite ist aber nie „unendlich“, sondern immer bestimmt aus dem von Dir in dieser Anlage hinterlegten Geld und der zukünftigen Wertentwicklung.

    „Da ist es schon eine Risiko-Frage, ob du dein ganzes Geld in Amazon steckst. Wenn Amazon nun um 100 Prozent steigt, weißt du, dass die Investition gut war, aber weißt du deswegen auch, dass es in Zukunft weiter so gehen wird? Oder ist demnächst Twitter der Kandidat mit den besseren Chancen?
    Das Ziel ist es nun, bei hochprofitablen Projekten dabei zu bleiben, ohne dass du mit deinem eigenen Geld fest hängst. Sondern stattdessen soll das Geld schnell wieder frei werden, um für neue Chancen verfügbar zu werden.“

    Du bist _immer_ mit Deinem eigenen Geld investiert. Es spielt keine Rolle, ob es Dir zuvor von Deinem Arbeitgeber Dir gegeben wurde und Du es anschließend investiert hast oder ob es aus einer vorherigen Dividendenzahlung stammt oder aus Kurssteigerungen resultiert und Du es weiterhin investiert lässt.
    Du machst Dir etwas vor, wenn Du sagst: „Ach, das Geld, das ich jetzt in der Aktie XY investiert habe, ist ja gar nicht „mein Geld“. „Mein Geld“ ist ja längst in der Aktie Z angelegt. Da ist ja jeder Gewinn aus der Aktie XY „unendlich“ und ein Verlust nicht mehr so schlimm, denn es ist ja nicht „mein Geld“.

    Ich belasse es jetzt damit und meine es wirklich nur gut mit Dir, wenn ich Dir rate, Dich wirklich mal mit dem Thema „mentale Buchführung“ auseinander zu setzen:

    http://finance.wiwi.tu-dresden.de/Wiki-fi/index.php/Mentale_Buchf%C3%BChrung

    Gruß,
    Dummerchen

    • Danke für deine Mühe, ich weiß das sehr zu schätzen. Wenn dir „mein Geld“ und „fremdes Geld“ nicht gefällt, dann nenne es „eingezahltes Geld“ und „erwirtschafteten Gewinn“. Kein Mensch auf der Welt schreibt auf einen Geldschein seinen Namen und sagt das ist „meiner“. Es geht mir wie gesagt darum, dass man lernt mit den Gewinnen ordentlich umzugehen.

      Du kannst es dir besser herleiten, wenn es wirklich nicht „dein“ Geld ist, sondern du einen Kredit von einer Bank leihst. Die will ihr Geld nach 5 Jahren zurück haben und es ist auch weiterhin ihr Geld und nicht deines.

      Ob die Bank dir jetzt den Kredit gibt oder ein anderer Anleger dir deine Aktie für den doppelten Preis abkauft, ist vollkommen gleich. In jedem Fall hast du selbst einen Betrag X beigesteuert und der Rest kommt von anderen.

      Du lässt dich nur durch den Gewinn täuschen. Das Geld wird nicht wie durch Zauberhand mehr, sondern weil das Unternehmen einen Wertbeitrag leistet und dir dafür jemand anderes einen Geldbetrag als Tausch anbietet. Faktisch ist es auch weiterhin das Geld anderer, die es dir im Austausch gegen eine Leistung gegeben haben.

      Mentale Buchführung würde ich hier übrigens nicht zählen lassen, weil sich durch meine Beschreibung keine anderen Handlungsweisen ergeben. Ich biete lediglich eine andere Sichtweise auf den sonst immer so platt diskutierten Ansatz der Diversifikation (den ich so pauschal für wertlos erachte).

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