Wer sich in Deutschland mit passivem Einkommen beschäftigt, stößt unweigerlich auf zwei Aussagen, die wie ein Naturgesetz auf allen Finanzblogs wiederholt werden: Vermögen kann man nur langfristig aufbauen und die Dividenden-Strategie ist der sicherste und einfachste Weg zum passiven Einkommen. In diesem Artikel befassen wir uns mit der Dividenden-Strategie: Tatsächlich kommt es mir vor, als ob die Privat-Investoren, Blogger und selbsternannten Aktienprofis alle einem Trend hinterher laufen, der sich in Zukunft als fataler Fehler herausstellen könnte.

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Aufgreifen möchte ich das Thema, weil kaum noch Alternativen zu dieser Strategie diskutiert werden. Das verleitet schnell zu der Annahme, dass Dividenden den einzigen Weg zum Vermögensaufbau darstellen. Warnzeichen für den Herdentrieb sind folgende Punkte:

  1. Es werden fast ausschließlich immer die gleichen Aktien empfohlen — nämlich die sogenannten Dividenden-Aristokraten.
  2. Es wird dem Investor abgesprochen, in die Zukunft sehen zu können. Also müsse man sich auf Unternehmen konzentrieren, die langfristig stabile Geschäftsmodelle aufweisen können.
  3. Dividenden-Aktien wird eine magische Über-Performance durch die Kraft der reinvestierten Dividenden nachgesagt.

Was ist dran an den Mythen und lässt sich nur damit sicher Vermögen bilden?

Ich bin mir bewusst, dass ich mit meiner Diskussion dem einen oder anderen wohl auf die Füße treten werden. Das ist mir auch schon passiert, als ich dargestellt habe, dass Dividenden an sich eher nachteilig für die Vermögensbildung sind. Aber ich denke, dass eine kritische Herangehensweise entscheidend für den Erfolg eines Investors ist.

Das Klumpenrisiko Dividenden-Aristokraten

Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen, die über einen sehr langen Zeitraum von teilweise mehreren Jahrzehnten regelmäßig Dividenden gezahlt und auch erhöht haben. Die Theorie sagt nun, dass nur diese Unternehmen bewiesen hätten, dass ihr Geschäftsmodell langfristig stabil ist. Denn nur Firmen mit gutem Geschäftsmodell können tatsächlich regelmäßig ihre Aktionäre am Gewinn beteiligen.

Ob das stimmt, wird spätestens dann fraglich, wenn man den Spieß umdreht: Wieviele Firmen gibt es denn, die ohne Dividenden-Zahlungen langfristig erfolgreich waren? Das bekannteste Beispiel ist wohl das Unternehmen von Warren Buffet: Berkshire Harthaway, das noch nie eine Dividende gezahlt hat und dennoch überaus erfolgreich ist.

Ansonsten wird einmal schnell klar, dass es schwer wird, das Gegenteil zu beweisen — schlicht weil natürlich nur noch in die Unternehmen investiert wird, die heute tatsächlich noch existieren. Aber ist ihre reine Existenz ein Garant dafür, dass sie auch in Zukunft die beste Wahl darstellen werden?

Laut CreditRiskMonitor gibt es derzeit knapp 80.000 öffentlich handelbare Unternehmen weltweit. Warum sollte man sich also gerade auf diese 100 Dividenden-Aristokraten versteifen?

Hinzu kommt, dass die meisten Dividenden-Aristokraten aus den USA kommen, sodass neben der technischen Auswahl gleichzeitig ein regionales Klumpenrisiko hinzu kommt. Zwar sind die Unternehmen international aufgestellt, niemand garantiert aber, dass sich in den USA Gesetze ändern, dass Enteignungen stattfinden oder ausländische Investoren verboten oder stark eingeschränkt werden.

Glaskugel oder nicht?

Dass niemand in die Zukunft schauen kann, bestätigen fast alle Investoren. Niemand weiß, wie sich die Kurse in Zukunft entwickeln werden. Jeder kennt die Aussage, dass die vergangene Performance keinen Schluss auf die zukünftige Performance eines Unternehmens zulässt.

Warum sollte das gerade bei Dividenden-Aristokraten anders sein? Nur weil eine handvoll Unternehmen lange genug überlebt haben, um in diese Liste zu kommen, lässt sich daraus wohl kaum schließen, dass sie auch die nächsten 50 Jahre in dieser Liste sein werden.

Erfolgreich wären mit den Unternehmen vor allem die Investoren gewesen, die schon vor 20 Jahren in McDonalds, Coca Cola oder Colgate-Palmolive investiert hätten. Offen bleibt aber die Frage, ob diese vergangene Performance sich auch tatsächlich in die Zukunft projizieren lässt.

Haben Dividenden-Aktien eine bessere Performance?

Immer wieder gern wird auch der dritte Mythos erzählt: Dividenden-Aktien haben regelmäßig eine bessere Performance als Unternehmen, die keine Dividende zahlen. Doch auch dafür gibt es einfache Erklärungen:

Wahrscheinlich ist, dass die Steuer in den Kurs eingepreist wird. Da Dividenden versteuert werden müssen, werden Investoren eine höhere Rendite fordern. Bei allen Performance-Berechnungen wird dieser Effekt aber nicht berücksichtigt. Die tatsächliche Performance trotz reinvestierter Dividenden dürfte also unter jener liegen, welche offizielle Berechnungen versprechen.

Dieses Argument habe ich auch in einem früheren Artikel schon einmal aufgegriffen. Das Problem: Durch die regelmäßigen Ausschüttungen wird schon während der Ansparzeit für die Steuern ein Teil des Kapitals wieder entnommen. Dieses Kapital steht anschließend nicht mehr zur Vermögensbildung zur Verfügung. Die Hoffnung ist, dass die angebliche Über-Performance diesen Nachteil ausgleicht.

Eine zweite Erklärung ist, dass wir hier auf das Henne-Ei-Problem treffen: Wer war zuerst da? Ich bin der Meinung, dass nicht Dividenden auf eine gute Performance hinweisen, sondern dass die Dividenden erst eine Folge der guten Performance sind. Die Frage ist nur, wie lang dieser Effekt nachklingt.

Eine dritte Erklärung ist, dass Dividenden-Aristokraten ihr stärkstes Wachstum bereits hinter sich haben. Der Markt ist gesättigt und das generierte freie Kapital kann kaum noch zur Erweiterung des Geschäfts genutzt werden. Also wird es ausgeschüttet. Das Unternehmen wächst nur noch mit dem Markt, sofern es nicht durch Zukäufe und Investitionen ständig neue Wachstumsmärkte erschließt. In der Folge heißt das aber auch, dass Dividenden-Aristokraten eher keine Chance mehr auf extrem gute Kursentwicklungen haben, weil die Phantasie weg ist.

Dividenden-Strategie für Besserverdiener

Fast durchgängig sprechen die Verfechter der Dividenden-Strategie davon, dass sie als Mittelklasse der Gesellschaft kein besonders hohen Einkommen vorweisen und gezielt sparen. Tatsächlich ist es aber so, dass man sich die Dividenden-Strategie leisten können muss. Wer schon jetzt zwei oder drei Jobs hat, um die täglichen Ausgaben schultern zu können, hat nur wenig Luft, um ein Drittel oder die Hälfte seines Einkommens in Aktien investieren zu können.

Ich behaupte sogar, dass die meisten Dividenden-Sparer sich mental arm rechnen. Zwar mögen sie bewusst mit Geld umgehen und nicht „verschwenderisch“ leben, aber in der Realität sind sie doch viele Euros besser gestellt als die Mehrzahl der arbeitenden Bevölkerung. Auf jeden Fall bin ich auf den klassischen Friseur oder Bauarbeiter gespannt, der nebenbei in Dividenden-Aktien an der Börse investiert.

Fazit

Nach diesen Kritikpunkten stellt sich natürlich die Frage: Was tun? Dividenden-Aristokraten helfen natürlich, die endlose Auswahl an Unternehmen auf ein überschaubares Maß zu reduzieren. Die Frage ist, ob diese Auswahl tatsächlich Unternehmen umfasst, die für das Ziel der Vermögensbildung förderlich sind.

Ich würde die Dividenden-Strategie als Risiko-vermeidende Methode der Vermögensbildung bezeichnen. Mit der Konzentration auf altbewährtes, klassische Branchen und langfristig stabile Geschäftsmodelle sinkt die Gefahr einer Niete. Geringeres Risiko heißt aber eben auch geringe Rendite.

Doch was brauchen wir tatsächlich, um im Vermögensaufbau erfolgreich zu sein? Natürlich dürfen wir keine großen Fehler machen. Aber Fehlervermeidung und die Fokussierung auf „sichere“ Werte verhindern, dass man sich Chancen eröffnet. Chancen, die dringend notwendig sind, um hohe Renditen zu erreichen und ein echtes Vermögen zu bilden.

Ich habe meine eigene Anlagestrategie daher mittlerweile in drei Bereiche getrennt.

  • Klassische Dividenden-Werte mit stabilem Geschäft
  • Wachstumswerte mit großen Chancen, aber auch höherem Ausfallrisiko
  • Optionsstrategien zur Generierung kurzfristigen Einkommens und abfedern von Marktschwankungen (Hedging)

Der Vorteil ist, dass sich diese Bereiche auch in verschiedenen Aktiendepots pflegen lassen. So verwalte ich meine Dividenden-Aktien bisher überwiegend bei der DAB Bank, während ich die Optionsstrategien bei CapTrader umsetze.

Grundsätzlich sollte man folgendes bedenken: Es gibt keine Investition ohne Fehler und ohne Risiko. Regelmäßige Dividenden vermitteln genau so lange Sicherheit, bis sie gekürzt oder gestrichen werden. Sichere Dividenden sind im Aktienkurs eingepreist, man bezahlt diese Sicherheit also mit — und das kostet langfristig wieder Rendite. Chancen eröffnen sich dann, wenn Unsicherheit besteht. Man gewinnt, wenn man diese Unsicherheit zu seinem Vorteil zu nutzen weiß. So einfach die Theorie, so schwer ist doch die Praxis.

Quelle Titelbild: LifeOfPix.

18 KOMMENTARE

  1. Moin Rico,
    das Thema ist wirklich Ansichtssache. Natürlich verlieren sich bei häufigen kleinen Käufen Renditen durch Transaktionskosten. Andererseits ist es halt wirklich eine persönliche Entscheidung, die aus der eigenen Lage und Absicht entsteht, was man denn für Ziele verfolgt. Berkshire ist so eine Sache. Das hätte ja nicht zwangsläufig so eine Performance geben müssen, dann hätte man nichts gehabt, weder Dividende noch Kursgewinn. Außerdem, die Holding kassiert sehr wohl gern die Dividenden für sich, aber man hält den Anleger für unmündig, selbst über die Gewinne entscheiden zu können. Mir ist sowas, ehrlich gesagt, nicht sympathisch. Andererseits lohnt sich die Dividenden-Strategie nur, wenn man auch High Yielder nimmt. Um den Kleinanleger gezielt in die Lage zu versetzen, sich am Betriebsgewinn unmittelbar beteiligen zu können, wurden ja schon vor geraumer Zeit in Amerika gesetzliche Voraussetzung geschaffen für so genannte RICs („Regulated Investment Companies“) wie REITs, BDCs … Diese sind nahezu steuerbefreit unter der Bedingung, dass der Betriebsgewinn zu mindestens 90% an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Dadurch kommen bei manchen dieser Firmen 2-stellige Renditen zustande, was argwöhnische Zeitgenossen natürlich verdächtig finden.
    Mir persönlich ist es lieber, wenn ich die Möglichkeit bekomme, monatlich über einen gewissen Betrag selbst verfügen zu können. Bis zur Rente wird dieser monatliche Zufluss+Sparrate reinvestiert. Später dann mal als Zusatzrente entnommen, ohne an die Substanz des Depots gehen zu müssen.

    Beste Grüße
    Matthias

    • Hallo Matthias, der Anleger kann ja immer über die Gewinne entscheiden. Im einen Fall werden sie ausgeschüttet und im anderen im Kurs eingepreist. Im Fall der Dividende nimmt sich das Unternehmen jede Möglichkeit mit dem Geld noch zu arbeiten. Wenn man Anteile verkauft, verwässert man natürlich sein Stück vom Unternehmen. Wenn man aber eh reinvestiert, ist es aber besser, keine Dividende zu haben.

      • Moin Rico, ich weiß, das kann man so sehen. Aber ich sehe ein Investment anders. Ich will nicht mit Wachstums-Versprechen (die sich oft als Luftnummer erweisen) vertröstet werden. Habe auch keine Lust (mehr) mein Depot hoch zu traden. Geht oft schief. Das interessiert mich nicht. Wenn man z.B. in eine Miet-Immobilie investieren würde, dann macht man das doch nur, weil man die monatliche Miete als Zusatzeinkommen haben will. Man lässt doch die Immo nicht leer stehen, weil einer einem gesagt hat, man soll sich einzig auf die Wertsteigerung konzentrieren. Ist zwar ein schräger Vergleich, aber sicher weißt Du was ich meine. Mir geht es darum, dass ich nicht Aktien verkaufen muss um Erträge zu generieren. Da ist es mir lieber, die Aktie macht keine große Kursentwicklung. Wenn die Geld brauchen, dann sollen sie billige Schulden machen. Wenn es wirklich ein Wachstumswert ist, dann sind die Schulden ein Hebel für die Kapitalrendite.
        Ja, wie gesagt, es gibt halt verschiedene Ansichten. Ich habe aber vor 2 Jahren umgestellt auf ein Income-Portfolio(http://seekingalpha.com/analysis/investing-income/income-investing-strategy), und bin recht froh damit. 20% sind noch Einzeltitel. Mittlerweile beziehe ich durchschnittlich 400 Euro (nach Quellenst.) monatl. Dividenden. Ob das Depot nun nur noch 10% statt vielleicht 20% macht an Buchwert, das ist mir völlig egal. Aber es stimmt schon, das macht erst Sinn, wenn das Depot eine gewisse Masse hat. Wegen ein paar Euros Dividende sich Wachstum entgehen zu lassen (wenn es denn klappt, und man keine Nieten gezogen hat), macht keinen Sinn. Wie gesagt, ich will eine Kuh die dauerhaft Milch gibt, und nicht die Kuh schlachten wenn sie schön fett geworden ist. 😉 Dann muss ich ja wieder eine Anlage suchen. Wenn man teuer verkaufen kann, dann muss man i.d.R. auch teuer kaufen. Dann auf einen Crash warten zu wollen ist sinnlos.

        Übrigens, wie kommst Du auf 50% Versteuerung? Einkommen aus Kapitalerträgen wird doch nach wie vor mit 25%+Soli besteuert.

        Beste Grüße
        Matthias

  2. Hallo Rico,
    Ich habe auch das Gefühl, dass sich viele nur um diese eine Möglichkeit kümmern. Vielleicht scheitern viele auch genau daran, weil es einfach viel zu lange dauert um das Ziel zu erreichen.

    Ich habe auch schon des Öfteren angesprochen, dass man passives Einkommen deutlich schneller generieren kann als nur mit Dividenden.

    Damit meine ich, dass man mit Webseiten, Büchern, Fotos usw. viel eher 200 Euro monatlich generiert, als mit Dividenden.

    Denn um mit Dividenden 200 Euro monatlich netto zu erzielen, braucht man gute 100.000 Euro Cash!
    Im Beispiel habe ich mal plakativ 2,4% netto Rendite unterstellt.

    Wer davon leben will und 2400 Euro im Monat braucht, der muss eine Million Euro ran holen.

    Wer allerdings 1200 Euro mit passiven Einkünften erzielt der braucht für die restlichen 1200 Euro Dividenden nur noch 500000 Euro auf der hohen Kante haben.

    Gruß
    Alex

    • Das stimmt. Dazu arbeite ich auch gerade an einem Artikel. Der Weg ist vielmehr: Einkommen -> Zusatzeinkommen -> Dividenden-Einkommen.

  3. Ein sehr schöner Beitrag, Rico!

    Nicht nur, weil er sich wohltuend aus der Masse heraushebt, sondern weil er sich auch weitgehend mit Meinung deckt.
    Ich selber bin ja rückblickend in der Lage, meine eigene Strategie der Vermögensbildung zu beurteilen. Und ich habe während des Aufbaus meines Kapitals NIE auch nur eine Sekunde über Dividenden nachgedacht. Ich habe sie sogar eher gemieden. Also eher auf junge, aufstrebende Firmen gesetzt, die ihren Gewinn lieber in den Aufbau des Unternehmens gesteckt haben, als ihn auszuschütten.

    Und was sind schließlich mickerige 5% Dividende gegen eine Kurssteigerung von 50% (um mal nicht zu übertreiben)?

    Für den Aufbau eines Vermögens halte ich daher ein aggressiveres Herangehen für zielführender. Wenn das Vermögen einmal da ist, sollte man dann aber das Risiko vielleicht doch etwas herausnehmen. Dann macht eine Dividenden-Strategie wieder mehr Sinn.

    Gruß, Der Privatier

    • Danke dir 🙂 Mich reizen Dividenden schon, deshalb muss ich mir regelmäßig über ihren tatsächlichen Nutzen Gedanken machen, weil sie so verführerisch sind…

  4. hi @
    das ist alles zu kurz gerechnet /gedacht
    wer 1000$ im Monat investiert
    bekommt in 12,5 Jahren PRO Monat 1000$ Dividende
    aus einem Ami blog und ohne Steuern
    ihr rechnet ohne Zinseszins
    http://longrundata.com/ gebt mal MCD ein und seht wie sich die Dividende entwickelt aus3% werden 30% oder aus
    100 -1000 nur mal so als kleiner Anstupser……
    tschü

    • Hi Toni, diese Rechnung verstehe ich nicht. Natürlich muss man den Zinseszins berücksichtigen, aber auf deine Zahlen komme ich trotzdem nicht 😉

      • Hi Rico
        geh doch mal auf http://longrundata.com/
        und gib im unteren Feld MCD ein
        nun kannst du in der Tabelle ablesen wie die Dividende2002 war 0,235$ und2013 3,12$
        das ist die Grundlage wer sich das nicht vor Augen führt wird nie ein DGI Investor und das ist sehr Schade den es braucht nur gute Aktien ,Geld und viel Zeit

        Tschü

      • Natürlich hat sich die Dividende gut entwickelt. Daraus lässt sich aber noch nicht ableiten, dass 1000 Dollar jeden Monat in 12 Jahren auch eine Dividende von 1000 Dollar erwarten lassen. Dennoch kenne ich den Ansatz der Dividenden-Wachstums-Theorie. Das Problem: Nur weil MCD die letzten Jahre die Ausschüttung stark erhöht hat, ist das keine Garantie für die Zukunft. 🙂

      • Es gibt keine Garantie
        ich hab das mal grob durchgerechnet ja es stimmt
        1000 im Monat ergeben in 12 Jahren
        1000 im Monat Dividende
        Bedingung war min.3% divi bei Kauf
        Steigerung der divi jährlich 8%
        keine Steuern sind ja Amis mit Rentendepot
        und alle Dividenden werden sofort wieder angelegt
        das sind Grob die Eckpunkte finde es leider in Netz nicht mehr 🙁
        tschü

  5. Hallo Rico,

    ein sehr schöner Beitrag von dir. Ich denke wir sollten grundsätzlich zwischen den beiden Richtungen, dem „Dividend Growth Investing“ und dem Investieren in Aktien mit hoher Dividendenrendite entscheiden.

    Vielleicht kurz vorweg. Ich selbst habe viele „Dividendenaktien“, jedoch dieses Jahr kaum mehr neue hinzugenommen. Die die ich halte sind 30, 40 oder 50 Prozent im Plus. Mittlerweile sehe ich die Aktien langsam als überbewertet an und ich denke genau das ist das Problem. Darüber hinaus habe ich sie nie aufgrund des passiven EInkommens gekauft. Für mich ist die regelmäßige Dividende ein Zeichen für ein solides Geschäftsmodell.
    Viele propagieren, dass der Einstiegszeitpunkt egal ist, das stimmt aber meiner Meinung nach nicht. Auch ein Aristokrat auf dem Höhepunkt gekauft kann eine wirklich schlechte Rendite liefern.
    Bei vielen steht die Ausschüttung im Vordergrund: „Mir ist egal, dass die Aktie 50% gefallen ist, Hauptsache ich kriege meine Dividende (von z.B. 8%).
    Wer in Dividenden Aktien investiert ist nicht unfehlbar, es muss auch ein Ausstiegsszenario geben. Vielleicht verpasst eine Microsoft oder eine MCD einen Trend (oder hat vielleicht sogar schon???) vielleicht aber auch nicht, vielleicht geht es genau so weiter. Buy and Hold bedeutet aber nicht ich kaufe etwas was gut ist zu irgendeinem Preis und halte es bis ich tot bin. Buy and hold bedeutet eher, ich versuche etwas zu einem guten Preis zu kaufen, wovon ich überzeugt bin, dies halte ich solange wie ich von der Strategie des Unternehmens überzeugt bin.
    Ich denke Dividendenaktien sind für Anfänger eine gute Möglichkeit den Aktienmarkt kennenzulernen und mit etwas Geschick auch eine akzeptable Rendite zu erwirtschaften. Es sollte aber nicht übersehen werden, dass auch ein Risiko mitschwingt und das es ziemlich hart werden kann, wenn über mehrere Tage jeden Tag ein Monatsgehalt flöten geht. Aber sind ja nur Buchverluste, die zählen nicht, ich habe ja Dividene…

    VG
    Jan

  6. Sehr guter Beitrag mit vielen guten Kommentaren, die zum Nachdenken anregen.

    Ich denke, dass die reine Konzentration auf Dividenden-Aristokraten oder auf High-Yield-Dividenden-Aktien nicht der Heilige-Gral des Aktien-Investierens ist.

    Dividenden haben viele gute Eigenschaften.
    Die wichtigste für mich:
    Dividenden reduzieren die Auswirkungen von asymmetrischen Informationen zwischen Aktionären und Management indem sie Fehlverhalten des Managements einschränken. Sie verringern die Möglichkeit des Managements zu viel Geld für unrentable Abenteuer wie grosse Übernahmen oder Management-Vergünstigungen auszugeben.

    Daneben sagen Sie einem aber auch: Dieses Unternehmen kann nicht mehr schneller als der Markt wachsen.

    Ich persönlich versuche die Dividendentitel zu nutzen um in Abwärtsphasen mental stark zu bleiben, weiterhin Aktien zu halten. Auch die, die keine Dividenden ausschütten. Dividendentitel bilden aber nur ein Teil meines Portfolios, den Rest versuche ich nur über die Bewertung zu kaufen.

    Gruss, Till

  7. Hallo,

    ich verfüge bereits über ein ganz ansehnliches Vermögen(liegt aktuell recht strategielos in teuren Fonds im Depot), und versuche herauszufinden, wie ich am besten daraus ein sicheres regelmäßiges Einkommen realisieren kann. Ich will mich nicht mit Einzeltitel auseinander setzen, sondern würde das ganze über ETFs machen. Dividenden scheinen mir ein einfaches Mittel zu sein, regelmäßig Einkünfte zu bekommen, ansonsten müsste ich regelmäßig verkaufen und das auch zu schlechten Zeiten, oder sollte man das mit einem Cash Puffer auffangen.
    Das Thema wird nicht einfach, wenn man sich länger damit beschäftigt 🙂

    T.

    • Wenn du wirklich ein Einkommen generieren möchtest, dass du sofort benötigst, sind Dividenden ein sehr guter Weg! Ich perönlich würde trotzdem immer Einzeltitel bevorzugen anstatt eines Fonds. In einem Fonds kann man nicht mal eben einen Wert rausschmeißen, der mir nicht gefällt. Das muss man aber eben mögen. Wer sich gar nicht damit beschäftigen möchte, fährt mit verschiedenen Dividenden-ETFs oder Anleihe-ETFs sicher besser.

  8. Rico , es geht NICHT um das was Du bekommst , sondern um das was Du NICHT bekommst , und im UN verbleiben kann um dort am Gewinn und ausbau des Burggrabens teilzunehmen. Da auch einfach eine Aktie nicht verstanden wird , will ich hier einfach mal auf Pay Out der Dividende verweisen , und mal die Frage stellen , was ist denn mit dem Teil geschehen , welcher NICHT ausgezahlt wurde ????? .
    Stell Dir jetzt mal weiter die Frage , was das UN in der ganzen Zeit mit diesen nicht ausgezahlten Teil gemacht haben könnte ????? ( Bei gleichbleibender EK Rendite ) . Jetzt wird evt. klar , was ein Dividenden Aristokraten von einen Wachstumstitel ala Google oder ähnliche unterscheidet . Es ist N ( Die Zeit ) . Also Wichtig , wäre jetzt auch zu verstehen , wie ein UN denn überhaupt arbeitet , was Abschreibungen sind u.s.w. ,u.s.w. ,u.s.w.. Die wirkliche Kunst , bei der Aktienanlage ist eigentlich ein UN zu finden , welches bereits lange Zeit Gewinn gemacht hat , aber erst kurz AG ist . Oder auch bereits lange AG ist aber gerade deutlich unter Preis ( Des inneren Wertes ) gekauft werden kann , nur weil die Masse ( Kurs ) dieses so sieht . Dieses wären die Punkte unter denen ich Aktien kaufen würde . Und wenn der Optionshandel das gewünschte Instrument des handelns ist , würde ich hier starken Wert auf die richtige Auswahl der Basis legen . LG Det

    • Da stimme ich dir vollkommen zu: Die Basis ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl der Optionen. Ich persönlich handle keine Optionen von Aktien, die ich nicht auch ins Depot nehmen würde.

      Um deine Frage zum Payout zu beantworten: Ein Unternehmen hat zwei Aufgaben: Es soll sich selbst weiter entwickeln und den eigenen Wert steigern und es soll den Besitzer am Profit teilhaben lassen. Für jeden, der seine Dividende für den Lebensunterhalt benötigt, ist sie auch passend. Wer sich eine Dividende aber nur auszahlen lässt, um sie zu reinvestieren, fährt besser, wenn das Geld gleich im Unternehmen bleibt.

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