Dividenden erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie bilden die Grundlage vieler Strategien, die zum Ziel den langfristigen Vermögensaufbau haben. Die Bekannteste ist die Dividendenstrategie, bei der schrittweise Aktien mit einer langen Historie und einer stabilen Dividendenentwicklung gekauft werden. Nachfolgend möchte ich dir beliebtesten Vorteile von Dividenden diskutieren.

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1. Dividenden sind ein passives Einkommen

Wer einmal eine Aktie gekauft hat, welche Dividenden ausschüttet, bekommt regelmäßig eine Auszahlung auf sein Konto — ohne sich weiter darum kümmern zu müssen. Diese Auszahlung kann einmal im Jahr erfolgen, wie bei vielen deutschen Aktien, halbjährlich, quartalsweise oder teilweise sogar monatlich.

Anschließend steht es dem Empfänger frei, wie er über diese Ausschüttung verfügt. Du kannst die Dividende für deine Ausgaben verwenden oder auch einfach reinvestieren — in das gleiche Unternehmen oder in andere.

2. Dividenden sind unabhängig von der Kursentwicklung der Aktie

Investoren blicken häufig auf den Wert der Aktie. Sie freuen sich über steigende Kurse und werden ängstlich bei fallenden Aktienkursen.

Aber die Auszahlung der Dividende ist grundsätzlich vollkommen unabhängig von der Entwicklung des Aktienkurses. Das heißt, es spielt keine Rolle, ob die Aktie im Wert steigt oder sinkt. Die Höhe der Dividende bleibt davon unabhängig.

Einzig zum Zeitpunkt des Aktienkaufes spielt der Aktienkurs eine Rolle, weil er bestimmt, wie hoch die Dividende je investiertem Euro ausfallen wird. Je niedriger der Aktienkurs, desto mehr Dividende bekommt man für sein Geld.

Die bekannteste Kennzahl dafür ist die Dividendenrendite. Sie beschreibt die Höhe der Dividende je investiertem Euro. Je höher die Dividendenrendite, desto mehr passives Einkommen erhält man für sein Geld.

3. Dividenden entwickeln sich mit dem Unternehmenserfolg

Der Aktienkurs wird häufig von Hoffnungen und Sorgen über die zukünftige Unternehmensentwicklung beeinflusst. Dividenden sind hingegen eine interne Entscheidung des Unternehmens. Ihre Höhe und Qualität richtet sich meist nach dem Unternehmenserfolg und nach den erwirtschafteten Gewinnen.

Wenn ein Unternehmen sich gut entwickelt, steigen meistens auch die Gewinne. Da Dividenden eine Gewinnbeteiligung darstellen, steigen sie folglich mit den Gewinnen. Sie lassen den Aktionär frei von Spekulationen am Unternehmenserfolg teilhaben.

Gerade in den USA oder in Australien hat sich über die Jahre eine Dividendenkultur entwickelt. Weil viele Menschen von den Ausschüttungen der Unternehmen abhängen, sind diese bestrebt, eine hohe Stabilität der Ausschüttungen sicherzustellen.

Stabile Ausschüttungen sichern die Investorenbasis und reduzieren dadurch auch die Angriffspunkte für Spekulanten. Dadurch schwanken gute Dividendenaktien häufig deutlich weniger als Aktien, die keine oder eine geringe Dividende auszahlen.

4. Dividenden können in Bar oder in Aktien gezahlt werden

Wer weiß, dass er seine Dividenden sowieso in das gleiche Unternehmen reinvestieren möchte, kann sie auch sofort in neue Aktien umtauschen. Dafür bieten viele Unternehmen günstige DRIP-Programme an (Dividenden Reinvestment Programm). Dadurch entstehen häufig steuerliche Vorteile, weil keine Ausschüttung erfolgt, sondern das Geld direkt in neuen Aktien angelegt wird.

Wer direkt beim Unternehmen neue Aktien erwirbt, profitiert meist zusätzlich von geringeren Transaktionskosten und weniger Verwaltungsaufwand. Denn der Prozess läuft vollkommen automatisch.

5. Wachsende Dividenden stabilisieren auch den Aktienkurs

In Untersuchungen wurde ermittelt, wie sich die Dividende auf den Aktienkurs auswirkt. Dabei wurde festgestellt, dass Aktien ohne Dividendenausschüttung eine fast doppelt so hohe Volatilität aufweisen wie Aktien mit einer stabilen Dividende.

Gleichzeitig bieten langfristig stabile Dividenden ein Indiz dar, das auf „hochwertige“ Unternehmen schließen lässt. So gilt allgemein die Annahme, dass Unternehmen, die lange Zeit in der Lage waren, ihre Dividenden stabil zu halten oder sogar regelmäßig zu steigern, ein besseres Geschäftsmodell vorweisen.

Dadurch sind gute Dividendenwerte mit einer planbaren Geschäftsentwicklung wie Nestle, Coca Cola oder Johnson & Johnson häufig höher bewertet als andere Unternehmen.

6. Dividenden als Verkaufssignal für langfristige Investoren

Wer in Aktien investiert, die über viele Jahre ihre Dividenden steigern konnten, erhält auch ein Entscheidungskriterium für den optimalen Zeitpunkt zum Ausstieg.

Obwohl häufig als ideale Halteperiode „für immer“ angegeben wird, ist „Buy and hold“ nicht mit „Augen zu und hoffen“ zu übersetzen. Stattdessen müssen die Unternehmen regelmäßig beobachtet werden, um ihre Qualität und Stabilität sicherzustellen.

Dividenden können diesen Prozess deutlich vereinfachen: Wenn ein Unternehmen über viele Jahre stabile Dividenden zahlen konnte, besteht normalerweise erhöhte Alarmbereitschaft, wenn die Ausschüttung plötzlich reduziert wird.

Da wir vermeiden wollen, langfristig zu viele Verlierer im Depot zu halten, bietet eine Dividendenkürzung ein optimales Signal, dass sich das Unternehmen wahrscheinlich nicht so entwickeln wird, wie beim Kauf erhofft.

Wenn du merkst, dass du auf einem totel Pferd reitest — steig ab!

Verluste zu begrenzen ist für viele Anleger eine schmerzhafte Erfahrung. Man sollte sich aber bewusst sein, dass diese von niemandem ausgeschlossen werden können. Der Unterschied zwischen erfolgreichen Investoren und erfolglosen Investoren ist häufig ihre Art, wie sie mit Fehlern umgehen.

Wer Fehler als Teil der Strategie versteht, wird sie akzeptieren. Wer sie akzeptiert, kann sie früher erkennen und dann korrigieren, bevor sie existenziell werden.

7. Dividenden verursachen kaum Arbeit mit dem Finanzamt

Wer ein zusätzliches Einkommen aus Dividenden bezieht, hat mit dem Finanzamt nur wenig arbeit. Bis zum Freibetrag von etwa 800 EUR fallen gar keine Steuern an. Wer bei seiner Bank einen Freistellungsauftrag hinterlegt hat, erhält dann bis zu diesem Betrag alle Dividenden steuerfrei und ohne Abzüge. Anschließend wird bei deutschen Direktbanken automatisch die Abgeltungssteuer und der Solidaritätszuschlag einbehalten. Damit ist die Steuerschuld beglichen und es sind keine weiteren Schritte notwendig.

Häufig kommen jedoch zusätzliche Punkte hinzu wie Quellensteuern, für die zusätzliche Arbeit anfallen. Auch beim Verkauf von Aktien müssen weitere Punkte berücksichtigt werden.

Wer jedoch nur Aktien aus Ländern mit Steuerabkommen hält, wird in der Praxis nur sehr wenig Arbeit haben.

Fazit

Mit Blick auf diese Vorteile ist es leicht nachvollziehbar, warum so viele Anleger sich auf diese Art des passiven Einkommens konzentrieren. Im Endeffekt lässt sich der Kauf einer Aktie, die regelmäßig Dividenden ausschüttet mit einer Geldmaschine vergleichen, die bis in alle Ewigkeit kleine Euro-Münzen herstellt.

Dennoch gibt es natürlich auch Risken, die ich hier im Beitrag noch nicht näher erläutert habe. Diese Risiken und Fallstricke findest du in diesem Artikel zu den Nachteilen von Dividenden.

Der Reiz des Einfachen bleibt bei Dividenden wohl die größte Motivation, sich darauf zu konzentrieren. Dennoch möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen, dass es viele weitere Möglichkeiten gibt, um mit Aktien Geld zu verdienen.

2 KOMMENTARE

  1. Was ist das denn für ein Witz? 800,- im Jahr sind steuerfrei! Man muss mind. 30.000,- im Jahr Dividende bekommen, damit man halbwegs über die Runden kommt, d.h. 45.000,- vor Steuern!

  2. Wieder andere suchen wahllos „nach Gefuhl und Intuition“ ihre Aktien aus oder lassen sie sich von anderen empfehlen – was letztendlich auf das gleiche Ergebnis hinauslauft.

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