Praxis-Einsatz: Haushaltsbuch auf dem Smartphone mit Financisto
Die letzte Hürde ist die Zeit: Je zeitnaher du deine Ausgaben erfasst, desto weniger kannst du vergessen. Zu diesem Zweck bin ich davon abgewichen, meine Ausgaben in einer Excel-Tabelle oder auf dem Papier zu erfassen, sondern habe mir dazu eine Android-App auf meinem Smartphone installiert, welche mich bei meinen Zielen unterstützt. Persönlich kann ich hier Financisto empfehlen, das sich sehr frei konfigurieren lässt und in der Komplexität nicht abschreckt. Die Verwaltung mehrerer Konten erlaubt zudem einen sehr guten Überblick über die Ausgaben und Einnahmen und stellt auf einfache Weise die monatlichen Budgets dar.
Financisto (orangesoftware.ru/financisto) ist einen kostenlose App für das Smartphone-Betriebssystem Android, die mittlerweile auch eine Backup-Funktion für die Dropbox ermöglicht. Damit ist sichergestellt, dass die Daten auch gespeichert sind, wenn das Smartphone einmal verloren geht.
Die Kernfunktionen von Financisto umfassen das Verwalten mehrerer Konten und Kreditkarten, die Eingabe von Ausgaben, Einnahmen und Überweisungen zwischen den Konten. Zur Auswertung steht eine Budget-Übersicht, eine monatliche Kostenzusammenfassung und zahlreiche weitere Reports zur Verfügung, die auch nach Kategorien oder Projekten gruppiert werden können. Beispielhaft habe ich einige Screenshots von meinem Sony Xperia Neo gemacht:
Links findet sich die Übersicht über meine zugeteilten Budget-Positionen, die im Wesentlichen Lebensmittel, Freizeit und Fixkosten umfassen. Zusätzlich habe ich eine weitere Kategorie Extras eingeplant, in die ungeplante Kosten fallen.
Das mittlere Bild zeigt die Kontenübersicht und den aktuellen Vermögensstand für jedes Konto und insgesamt. Rechts findet sich schließlich die klassische Liste, mit der Einnahmen, Ausgaben und Überweisungen erfasst werden.
Tipps für die Einrichtung von Financisto
Nach dem Start habe ich zunächst erst einmal mein Girokonto angelegt und die wichtigsten Kategorien erfasst. Mehr ist für den Anfang nicht erforderlich. Um die komplexität der Oberfläche zu reduzieren, lassen sich verschiedene Felder deaktivieren, was sich in den Einstellungen/ Neuer Transaktionsbildschirm konfigurieren lässt. Dort habe ich die Anzeige der Position deaktiviert, die Notizen herausgenommen und und Bild anhängen ausgeschaltet. Danach ist die Eingabemaske deutlich übersichtlicher. Neue Kategorien können einfach hier hinzugefügt werden, falls notwendig, sodass die Liste schrittweise mit der Nutzung wächst und sich den eigenen Bedürfnissen anpasst.
Anschließend habe ich Monats-Budgets angelegt, die sich besonders auf meine drei Hauptkostenpunkte fokussieren: Fixkosten wie Miete, Strom oder Telefon, sowie Lebensmittel und Freizeit. In diese Budget-Klassen kann man dann die ausgewählten Kategorien einordnen und erhält jederzeit einen Überblick über die eigene Situation.
Pflege deines persönlichen Haushaltsbuches
Um das Haushaltsbuch zu pflegen, habe ich bereits weiter oben erklärt, dass es wichtig ist die Komplexität zu reduzieren. Nur auf diese Weise kann man sich langfristig einen Überblick verschaffen und die persönlichen Kosten im Griff behalten. Das heißt: Genauigkeit nicht übertreiben. Ausgaben sofort erfassen. Kategorien nicht zu detailliert wählen. Meistens sollten weniger als 10 Kategorien für 90 Prozent der Ausgaben ausreichen. Nur wenige seltene Ausgaben lassen sich manchmal nicht richtig einordnen und müssen in Financisto separat erfasst werden.
Zur Sicherung der Daten bietet Financisto einmal die Möglichkeit, die Ergebnisse bei Google Docs zu speichern. Alternativ kann aber auch ein Dropbox-Account angegebenwerden, auf dem die Daten dann automatisch oder manuell als Backup übertragen werden. Diese beiden Methoden sind äußerst einfach anzuwenden, sodass sich hier kein zusätzlicher Aufwand kritisieren lässt.