Der Jahreswechsel steht wieder einmal direkt vor der Tür. Bist du genauso genervt von den ständigen Fragen nach den „Vorsätzen“ für das neue Jahr? Hast du noch eine gute Antwort darauf oder hast du bereits wie viele andere vollständig aufgegeben, dir ein Ziel für das neue Jahr zu setzen? Sicher geht es dir wie mir — schon am nächsten Morgen sind alle Vorsätze sowieso wieder vergessen! Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?
Natürlich hilft es weder deinen Freunden noch dir, wenn du dir mit sinnlosen Vorsätzen ein „Alibi“ beschaffst. Endlich aufzuhören mit Rauchen ist wohl der beliebteste Plan, der noch am gleichen Abend zu den Akten gelegt wird. Ich kenne das Problem nur zu gut! Wie oft habe ich mich mitten im Jahr an meinen Plan erinnert und festgestellt, dass er noch genauso fern ist wie das Jahr zuvor!
Einige Jahre zuvor habe ich nun den Entschluss gefasst, einen besseren Vorsatz zu wählen, der sich auch wirklich umsetzen lässt: Ich will weniger verschwenderisch leben! Mein sauer verdientes Geld bewusst ausgeben und mehr für meine Zukunft sparen! Dazu habe ich sogar erfolgreich ein Haushaltsbuch begonnen, dass ich noch immer mit großer Motivation führe. Von daher klopfe ich mir einmal selbst auf die Schulter!
Doch in den letzten Wochen fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Ich konnte es nicht fassen! Ich drehe jeden Cent zweimal um und überlege genau, ob mir das fünfte Bier am Abend wirklich das Geld noch Wert ist. Ich stehe im Laden, starre auf all die schönen Hemden und frage mich, ob ich dafür wirklich Geld ausgeben möchte! Was hat mir das Sparen gebracht? Ich habe ein schlechtes Gewissen beim „shoppen“! Bin ich deswegen „reicher“ geworden? Irgendwie nicht! Nein! Ich bin genauso bescheiden dran wie vorher, nur dass ich nun gefühlt weniger Geld ausgebe und weniger Freude daran habe. Und trotzdem würde ich nicht behaupten, dass ich bisher „erfolgreich“ gespart habe!
Woran liegt das nun? Warum kann man sparsam leben und hat trotzdem nicht „mehr“? Was ist der Fehler?
Die Antwort ist so einfach, dass ich sie zuerst selbst nicht gesehen habe! Natürlich! Wer Geld spart, darf es nicht unter das Kopfkissen legen, sondern muss es investieren! Was dachte ich? Okay, dann investiere ich eben in Aktien und Unternehmen! Ihr Wert steigt und sie zahlen dazu noch eine stattliche Dividende! Doch was ist der Fehler?
Der Fehler ist, dass jede Investition auch bewertet werden muss! War die Geldanlage in Aktien wirklich die beste Investition? Selbst mit einer Rendite von 10 Prozent pro Jahr ist die Investition in Aktien nicht automatisch die beste Anlage! Dabei meine ich nicht einmal den Aspekt der „Sicherheit“. Nein! Es geht um viel mehr!
Rechnen wir einmal: Bei 200 Euro, die ich jeden Monat sparen kann, sammeln sich pro Jahr 2.400 Euro an! Das heißt bei 10 Prozent Rendite fließen mir 240 Euro zurück! Das sind pro Monat immerhin 20 Euro! Nicht schlecht für den Anfang, oder?
Achtung! Jetzt kommt mein Denkfehler: Macht es nicht am meisten Sinn das Geld dort anzulegen, wo man die höchste Rendite erhält? Genau! Also sind Aktien doch die beste Wahl! Oder etwa nicht?
Überlegen wir einmal anders herum: Was wäre denn, wenn es mir gelingt, mein Einkommen zu steigern? Würde das nicht viel mehr Rendite bringen? Na klar! Schon 50 Euro mehr Einkommen im Monat sind durch „einfaches“ Sparen nur unter höchsten Aufwand und langer Zeit zu erreichen. Immerhin sind das 600 Euro im Jahr! Bei 10 Prozent Rendite bräuchte ich dafür ein erspartes Vermögen von 6.000 Euro! Bei „sicheren“ 5 Prozent wären es sogar 12.000 Euro! Bei 200 Euro im Monat müssen wir dafür fast fünf Jahre sparen!
Okay, also versuchen wir, unser Einkommen zu steigern! Aber wie? Und hier liegt der Hund begraben! Es ist so offensichtlich, dass es niemand sieht! Auch ich nicht! Wir müssen das Geld in unser selbst investieren! In unsere Arbeitskraft. In unsere „Ich-AG“. Unsere eigenen Maschinen — also zu allererst in unsere Ausbildung!
Und da eröffnet sich der beste Vorsatz für das neue Jahr: Ist es nicht wundervoll? Warum arbeiten wir an unserem Vermögen zur Abwechslung einmal nicht durch Verzicht, sondern durch Investition in uns selbst? Muss der beste Vorsatz daher nicht eigentlich lauten: „Ich will mich selbst verbessern!“
Möglichkeiten gibt es viele und sie hängen natürlich auch vom eigenen Job ab. Wer bisher noch kein Englisch konnte, könnte einen Sprachkurs machen. Wir bisher nur beschränkte Kenntnisse am PC mit der Arbeit mit Microsoft Excel oder Microsoft Word hat, könnte sich hier weiterbilden. Natürlich muss diese „Bildung“ nicht immer Geld kosten. Man kann auch zuhause selbständig lernen — doch auch mir fällt der Einstieg leichter, wenn man sich zunächst erst einmal weiterbilden lässt! Die günstigste Variante sind hier wohl Kurse in Volkshochschulen. Mehr wissen dürften aber professionelle Schulungen versprechen, die häufig auch mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Dieses Zeugnis benötigen wir auch — denn nur damit können zukünftige Gehaltsverhandlungen für ein höheres Einkommen positiv genutzt werden.
Lassen wir das neue Bildungsjahr beginnen! Ich wünsche euch alles Gute!