Gold gilt noch immer als ein besonderes Edelmetall. Es glänzt nicht nur und reizt Sammler und Frauen, es wird auch seit Jahrtausenden mit Reichtum, Macht und Erfolg in Verbindung gebracht. Wer reich ist, hat Gold. Was liegt also näher, als die Vermutung, dass Gold auch zu Reichtum verhilft? Kann man mit Gold reich werden?

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Unter den Edelmetallen ist Gold eines der am schwersten abbaubaren und eines der seltensten. Zudem sind seine Leitfähigkeit sowie die starke Widerstandsfähigkeit gegen Sauerstoff oder Wasser die wichtigsten Eigenschaften, die Gold für den Menschen seit langer Zeit zu einem wichtigen Rohstoff für den Menschen machten.

Durch seine Knappheit ist Gold sehr teuer. Ein Gramm lässt sich zum Beispiel bei der PIM AG zur Zeit für knapp 40 Euro erwerben und lagern. Ein Kilogramm schlägt mittlerweile mit fast 30.000 Euro zu Buche. Allein in den letzten 10 Jahren hat sich der Wert von Gold von 300 US-Dollar je Unze auf 1.300 US-Dollar vervierfacht. Damit stieg dessen Wert schneller als der Wert von Immobilien, Aktien oder dem so wichtigen Energielieferanten Rohöl.

Doch ist das der Beweis, dass Gold ein wichtiges Element für den Vermögensaufbau darstellt? Grundsätzlich sprechen die Befürworter von Gold als Wertanlage von drei wesentlichen Argumenten:

  • Gold als Kapitalanlage durch natürliche Knappheit und steigende Nachfrage
  • Gold als Inflationsschutz
  • Gold als alternative, globale Währung in Krisenzeiten

Gold als Kapitalanlage

Da Gold so schwer zu gewinnen ist, der Abbau nur kompliziert und teuer durchzuführen ist und die Nachfrage in vielen Ländern der Welt stetig steigt, muss auch der Goldpreis steigen. In Krisenzeiten kaufen Menschen noch immer am liebsten Gold, weil sein Wert weltweit akzeptiert ist.

Dennoch gilt: Gold lässt sich in Schmuck nur in geringen Mengen finden und wurde dort aufwändig verarbeitet. Der Wert des Schmuckes rührt also eher durch die handwerkliche Tätigkeit des Goldschmiedes als durch den reinen Wert des Rohstoffes. Wer Gold in Barren-Form als reines Edelmetall lagert, muss im Kopf behalten, dass es trotzdem immer ein Rohstoff bleiben wird. Nur, weil es knapp ist, wird es nicht automatisch wertvoll. Es ist Wertvoll, weil es knapp ist und weil es viele Menschen trotzdem besitzen wollen.

Der Wert des Goldes definiert sich also grundsätzlich nur über den Preis, den es am Markt durch Wiederverkauf erlangt. Derzeit ist das zum Beispiel auch bei Schmuck ohne Zahngold möglich: Etwa durch den Verkauf des Gegenstandes an einen Händler wie PIM Gold, der im Tausch den Wert des enthaltenen Goldes in Geld auszahlt. Wer keine Anlage besitzt, um das Gold herauszutrennen oder wer niemanden kennt, der den Schmuck als solchen abkaufen will, wird auch hier nur schwer etwas mit dem Metall anfangen können.

Wenn niemand Gold kaufen will, liegt es nur wie ein schwerer Stein in der Tasche, denn der Barren selbst ist praktisch nutzlos. Anders wäre es, wenn man ein Goldschmied wäre: Dann könnte man den Barren entweder lagern oder alternativ weiterverarbeiten und damit einen zusätzlichen Wert schaffen.

Gold als Inflationsschutz

Gern wird Gold als Inflationsschutz genannt. Dabei wird auf schwere Währungskrisen mit großer Hyperinflation verwiesen. Vergessen wird dabei aber gern, dass in diesen Krisenzeiten das Gold selbst zunächst einmal gar nichts wert ist. Denn niemand kauft Gold, wenn er eigentlich Essen benötigt. Doch wer Gold oder Schmuck gelagert hat, wird es gern eintauschen gegen deutlich praktischere Dinge.

Man kann den Edelmetall eine Aufbewahrungsfunktion zugestehen, die durch die gute Lagerfähigkeit deutlich besser als bei Mehl, Reis oder Holz sein mag. Doch gleichzeitig hält Holz im Winter warm oder nützt als Baumaterial. Mehl oder Reis sind wichtige Nahrungsmittel. Ihr Nutzen ist also nicht die Aufbewahrung sondern etwas ganz anderes.

Wer nun allerdings Gold nutzt, um sein Vermögen für die Krise aufzubewahren, hat zwangsweise verloren. Denn der Gegenwert, den man für Gold erhält, ist nicht in Stein gemeißelt sondern stets verhandelbar. In Krisenzeiten ist es also wie mit jeder anderen nicht-liquiden Geldanlage. Es ist schwer verkäuflich. Nur mit viel Aufwand und deutlichen Abschlägen wird man damit am Markt einen guten Preis erzielen.

Nützlich ist es hingegen durchaus, um Werte über eine Krise hinaus zu erhalten. Doch gelingt das nur, wenn man über ausreichend liquide Mittel verfügt.

In den aktuellen Zeiten dürfte der Nutzen von Gold als Inflationsschutz hingegen gering sein, denn faktisch existiert die Inflation offiziell nicht. Die Teuerungsraten sind minimal und die Zinsen ebenfalls. Die gefürchtete Hyperinflation zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass Produkte und Waren sich binnen eines Jahres oder Monats im Preis vervielfachen.

Gold als alternative, globale Währung in Krisenzeiten

Gold als alternative Währung hat seinen Charme. Gleichzeitig gibt es aber einige Schwierigkeiten, die man damit umschiffen müsste. Zunächst müsste man erst einmal in ein anderes Land der Welt gelangen. Doch die Ausreise war besonders in Krisen nicht immer möglich. Weiterhin gab es durchaus Zeiten, in denen der Besitz von Gold verboten war. Wer also bei der Grenze Gold bei sich führt, lässt sich dann besser nicht erwischen. In Zeiten von Metall-Detektoren und Nacktscannern dürfte die Chance jedoch ausgesprochen gering sein.

Was nützt Gold also, wenn es in der Krise im Safe einer Bank liegt, auf den man keinen Zugriff hat?

Kann man mit Gold reich werden?

Die alles entscheidende Frage kann man wohl vielfältig beantworten: Ich persönlich sage ein klares „nein“! Vielmehr würde sich sogar so weit gehen zu sagen: Wer Gold besitzt, der muss erst einmal reich sein!

Warum?

Bei allen genannten Fakten fällt eines immer wieder auf: Wer nicht reich ist, wird sein Gold über eine Krise nicht halten können sondern früher oder später für einen Laib Brot eintauschen.

Wer nicht reich ist, hat keinen Wert, der es überhaupt wert wäre, mit Gold aufbewahrt zu werden. Wer Millionen in Gold lagern kann, dem kann es am Ende egal sein, ob er dafür nach der Krise eine Million oder zehn Millionen Geldscheine ausgezahlt bekommt. Was aber nützt es, wenn man nach der Krise für sein Gold, das einst 30.000 Euro gekostet hat, nur noch 7.500 bekommt? Von Werterhaltung kann man hier wohl kaum sprechen.

Wer nicht reich ist, kann auch nicht die Hebel in Bewegung setzen, um mit dem Edelmetall in fremde Länder zu fliehen. Wer nicht reich ist, kann auch kaum verhindern, dass sein Gold durch staatliche Erlasse als stafbarer Tatumstand bewertet wird.

Gold oder Aktien?

Für Gold sprechen drei wesentliche Eigenschaften: Es ist aus chemischer Sicht wertbeständig und kann weder verderben noch verrosten. Zudem benötigt es vergleichsweise wenig Platz und lässt sich damit sehr einfach lagern. Der dritte Faktor ist, dass es kein unternehmerisches Risiko birgt, das etwa von Mitarbeitern, Produkten oder Forschungsergebnissen abhängt. Dadurch ist die Gefahr, dass Gold wertlos wird, praktisch nicht gegeben, weil das Material selbst immer über einen gewissen Grundwert verfügt.

Gegen Gold spricht, dass es aus sich selbst heraus nur ein Material ist — teurer als Stein oder Holz, aber immer noch ein Rohstoff. Rohstoffe selbst haben unverarbeitet nur einen geringen Wert. Wird aus Holz ein Kleiderschrank gebaut oder aus Stein ein Haus oder Weg, ist das Resultat deutlich mehr wert als der Rohstoff selbst. Auch Öl selbst ist nur so wertvoll, weil sich daraus viele Produkte erstellen lassen und weil sich die gespeicherte Energie für den Transport umwandeln lässt.

Gold hingegen besteht aus einem Materialwert und einem ideellen Wert. Die Frage beim Goldkauf muss also stets lauten, wie viel man für das Material bezahlt und wie viel für die Idee. Die Idee kann irgendwann wertlos sein und dessen Preisanteil damit auch.

Aktien bestehen ebenfalls aus einem ideellen Wert und einem Materialwert. Der Materialwert sind die Anlagegüter, Maschinen, Rohstoffe und Mitarbeiter des Unternehmens. Der ideelle Wert ergibt sich aus dem Potential, das sich mit diesen Werten ein entsprechender Mehrwert in Form von Produkten oder Dienstleistungen schaffen lässt.

Auch hier kann die Idee einen sehr hohen Anteil am Aktienwert ausmachen. Jedoch erzeugt ein Unternehmen im Gegensatz zu einem Rohstoff immer ein nutzbares Ergebnis. Zudem ist ein Unternehmen nicht statisch, sondern passt sich an die Umwelt an, es verändert sich, es wächst, es teilt sich oder konsolidiert.

Dennoch sind beides Sachwerte: Aktien als produktive Werte und Gold als Rohstoff.

Rein logisch wird man damit verstehen, dass Gold keinen Reichtum schafft. Reiche sind nicht reich, weil sie Gold besitzen, sondern sie besitzen Gold, weil sie reich sind. Dabei nutzen sie dessen Vorteile. Wer jedoch reich werden will, muss zunächst einen Wert schaffen oder sich an einer Gemeinschaft beteiligen, die Werte schafft. Damit verläuft ein logischer Pfad über Aktien zum Reichtum zum Gold.

Gold ist damit ein höchst wichtiger Rohstoff — aber nicht für die Vermögensbildung sondern für die Vermögenssicherung.

2 KOMMENTARE

  1. Hallo Rico!
    Mein Blog beschäftigt sich ja mit dem Reichwerden.Das,was du in deinem Beitrag über das Gold geschrieben hast ist richtig.Besonders hat mir der letzte Satz gefallen.
    … Gold ist damit ein höchst wichtiger Rohstoff — aber nicht für die Vermögensbildung sondern für die Vermögenssicherung.
    Ich habe neulich in einem Beitrag gelesen: „Gold ist Geld.Es ist das Geld der Welt.“
    Wenn du also ein paar Euro über hast,dann bist du reich.Und ich würde dann die paar Euro lieber in die Währung der Welt umtauschen.
    Der Malachit.

    • Ja, da ist eben der Unterschied. Ich würde die paar Euro, die ich über habe, lieber in Aktien investieren.

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