Es ist wieder einmal an der Zeit Bilanz für das vergangene Jahr zu ziehen. 2017 konnte mit Erfolg abgeschlossen werden. Das Depot erfuhr einen Wertzuwachs von rund 26 % und schlug sich damit auch im Vergleich zum allgemein starken Aktienmarkt hervorragend.

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Die Wertentwicklung des Depots basiert zu einem Großteil auf meiner Kernstrategie für den EuroStoxx 50, weshalb dieser Index eine wesentlichen Einfluss auf die Wertentwicklung spielt.

EuroStoxx 50 Kursverlauf 2017
EuroStoxx 50 Kursverlauf 2017

Beim Blick auf den Kursverlust wird deutlich, dass der Jahresanfang bis Mai von starken Kurszuwächsen geprägt war, während die Sommermonate bis Oktober eher von leicht sinkenden Kursen bekleidet wurden. Erst im September zog der europäische Index wieder deutlich an und sorgte für eine vorzeitige Jahresendrallye, die im Dezember schließlich in einer Korrekturphase endete.

Wer mag, kann sich die Zusammenfassung auch im folgenden YouTube-Video anschauen. Dort bin ich auf die einzelnen Faktoren eingegangen und habe die groben Hintergründe umrissen.

 

Monatliche Performance

Da es mein Ziel ist, von den Erträgen des Depots auch einmal Leben zu können, ist mir eine gewisse monatliche Stabilität der Ergebnisse wichtig. Das heißt, ich möchte gern jeden Monat einen Zuwachs im Depot sehen.

In der Realität ist mir das 2017 leider nicht gelungen. Insgesamt gab es sogar drei Monate, in denen das Depot deutliche Performance-Rückschläge hinnehmen musste.

Die Erklärung liegt schlicht darin, dass ich überwiegend auf neutrale Strategien setze, die vor allem in Märkten gut funktionieren, die keine starken Trendphasen in eine Richtung aufweisen. Da 2017 ein sehr starkes Jahr war, gab es immer wieder Monate, in denen der Markt deutlich zugelegt hat und damit meinen Ertragskorridor verlassen hat.

Durch die geringe Risiko-Wahrnehmung der Marktteilnehmer war zudem die Volatilität sehr gering — und dadurch auch die erzielbaren Prämien für Optionen. Auch dieser Faktor trägt dazu bei, dass bei Rallye-Phasen das Depot unter Druck kommt.

Performance pro Monat
Performance pro Monat

Realisierter Ertrag pro Monat

Neben der generellen Depot-Entwicklung ist natürlich auch der realisierte Ertrag wichtig — denn er beschreibt letztendlich, welches Kapital tatsächlich auf dem Konto verfügbar ist. Von Buchgewinnen allein kann schließlich niemand leben.

Hier wird deutlich, dass es bis April zunächst nicht viel zu holen gab. Erst ab Mai hat sich der Markt beruhigt und schaffte die Gelegenheit Gewinne der Optionsstrategie zu realisieren.

Monatlich realisierter Ertrag
Monatlich realisierter Ertrag

Zum Jahresende spielte schließlich meine Spekulation auf bestimmte Einzelwerte wie Foot Locker in das Ergebnis hinein. Der Aktienpreis stieg im Zeitverlauf deutlich an und brachte meine Short Strangles erheblich unter Druck. Durch das Rollen der Call-Seite musste ich zunächst Verluste realisieren, die wohl erst 2018 wieder ausgeglichen werden.

Depot-Performance 2017

Der Wert des Depots hat sich trotz aller Fehler und Kurssprünge im Gesamtjahr um über 26 Prozent erhöht und liegt damit leicht über dem Niveau von 2016. Damals konnte ich eine Performance von circa 23 Prozent erreichen (Zum Report 2016).

Pro Monat sprechen wir also von einer durchschnittlichen Rendite von 1,9 %.

Prozentuale Depot-Performance 2017
Prozentuale Depot-Performance 2017

Für die Psychologie ist es ganz schön zu wissen, dass ich 2017 auf einem Allzeithoch schließen konnte. Nach den zwei erfolgreichen Jahren ist der Depotwert entsprechend angewachsen, sodass ich auch die Gewichtung meiner Kernstrategien anpassen werde. Damit sollen dann auch 2018 wieder mindestens 20 Prozent Rendite erwirtschaftet werden.

Nachfolgend zeige ich noch einmal die zusammenhängende monatliche Wertentwicklung seit 2016. In den letzten beiden Jahren konnte der Depotwert um reichlich 50 Prozent gesteigert werden. Bedenkt man dazu, dass ich die überwiegende Zeit Kursneutral positioniert war (also auf seitwärts laufende Kurse spekuliert habe), kann man mit dem Ergebnis wohl mehr als zufrieden sein.

Prozentuale Depot-Performance seit 2016
Prozentuale Depot-Performance seit 2016

Blick auf die Details

Das Kerninvestment bildet eine Delta-Neutrale Short-Strangle-Strategie auf den EuroStoxx 50. Sie allein trägt über 50 % der Gesamtperformance. Die beiden weiteren Standbeine sind meine Optionsstrategien auf ausgewählte Rohstoffe wie Öl, Gold oder Sojabohnen (Vorstellung eines Optionstrades auf Öl) sowie auf ausgewählte Einzelaktien (mehr dazu später).

Anteil der Optionsstrategien am Gesamtertrag
Anteil der Optionsstrategien am Gesamtertrag

Im Fall der Einzelaktien war das Ergebnis eher durchmischt. Hier zeigt sich das Ergebnis der großen Zahlen und der „Ausreißer“ deutlich. Insgesamt habe ich im Jahresverlauf 13 verschiedene Aktien gehandelt. Davon wurden 12 Positionen mit Ertrag geschlossen, während eine Position (Foot Locker) im Verlust geschlossen ist. (Zu den Details habe ich auch ein Video auf meinem YouTube-Kanal veröffentlicht.)

Dennoch ist das Gesamtergebnis zumindest positiv.

Realisiertes Ergebnis  der Aktienoptionen
Realisiertes Ergebnis der Aktienoptionen

Nun könnte man argumentieren, dass es ein Fehler war, mit Short Calls auf Aktien zu spekulieren. Ob diese These jedoch stimmt, muss ich für mich selbst noch klarer beantworten. Denn gerade in Down-Phasen bringen die Short Calls eine höhere Flexibilität und zusätzliche Stabilität in die Position.

Meine Strategie auf den EuroStoxx 50 steuert hingegen relativ Verlässlich positive Ergebnisse bei.

EuroStoxx 50: Realisierte Ergebnisse je Monat
EuroStoxx 50: Realisierte Ergebnisse je Monat

Schmerzhaft war meine Butterfly-Strategie auf den S&P 500, die ich jedoch aufgrund des starken Marktes schon im März komplett eingestellt habe. Hier habe ich in den ersten Monaten deutliche Verluste in Kauf nehmen müssen. Da sie zudem genau wie meine Stoxx-Strategie eher Neutral bis Bärisch aufgestellt ist, waren mir das einfach zu viele Short-Delta-Strategien auf einmal — im Rückblick eine gute Entscheidung, wenn man sich die Performance des S&P 500 auf Jahressicht anschaut.

Fazit

Ich hatte im letzten Jahr bereits angekündigt, dass ich meine gesamten Aktienbestände verkauft habe und mich damit von der Dividendenstrategie vollständig verabschiedet habe. Im Hinblick auf die starken Kurszuwächse mag das nicht unbedingt die beste Entscheidung gewesen sein.

Meine Erwartung ist aber, dass nach einem sehr guten Jahr an der Börse wieder etwas ruhigere Phasen folgen. Zudem empfinde ich die meisten Aktien recht teuer…

Ich werde deshalb versuchen weiter von den Aktienmärkten wegzukommen und damit unabhängiger von S&P, EuroStoxx und Co. zu werden. Sogenannte Equities und ihre Kurszuwächse sind mir einfach unheimlich und erwecken in mir auf dem aktuellen Bewertungsniveau kein sonderliches Vertrauen…

3 KOMMENTARE

  1. Hi, wenn ich das richtig verstehe, dann basiert die Kernstrategie im Prinzip auf der Stillhalterfundstrategie. Was für Abstände und Restlaufzeiten wählst du bzw. hast du dafür in 2017 gewählt? Ich experimentiere damit im Moment in einem Demo Konto und komme auf ca. 5% Rendite bezogen auf die Initial Margin.

    • Du hast recht, auf dieser Strategie baue ich auf. Die Rendite ist stark davon abhängig wie sich die Kurse bewegen und an welchen Punkten du adjustierst. Das geht im Demo-Konto leider deutlich einfacher von der Hand als mit echtem Geld. Im Endeffekt handelt es sich hier um klassische Strangles, und wenn der Kurs zu früh an deinen Strikes ist, dann kommt die Position ganz schön unter Druck — vor allem, wenn du gestaffelt übere mehrere Monate investiert bist. Damit muss man psychologisch erstmal zurecht kommen.

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