Ist es nicht ein schöner Traum, so viel Geld zu haben, dass man ohne arbeiten zu müssen nur von den Zinsen leben kann? Einige sind diesem Traum schon ein Schritt näher gekommen — und haben als mögliches Mittel Aktien erkannt, um diesen Wirklichkeit werden zu lassen. Denn Aktien sind Unternehmensanteile. Und die Unternehmen beteiligen ihre Aktionäre zum Beispiel über Dividenden am Gewinn. Mit dieser Ausschüttung erreicht man langfristig häufig eine Verzinsung des Kapitals von ca 3-6 Prozent.

Neben Dividenden gibt es aber noch viele weitere Möglichkeiten, um mit Aktien Geld zu verdienen.

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Doch wie viel Kapital ist wirklich notwendig, um bequem davon leben zu können? Häufig werden an dieser Stelle Zahlen in den Raum geworfen, um diese Frage zu beantworten oder es wird der eigenen Verdienst als Orientierung hergenommen. Doch tatsächlich ist die einzige relevante Größe die Höhe der persönlichen Ausgaben! Die Höhe des Einkommens beeinflusst lediglich, wie schnell wir unser Sparziel erreichen können!

Diesen Effekt veranschaulichen wir nachfolgend am Beispiel von Tommy, Laura und Harald.

Tommy – Der gemütliche Sparer

Tommy hat ein monatliches Nettoeinkommen von 2.000 Euro. Für seine regelmäßigen Ausgaben fallen monatlich 1.500 Euro an, sodass er 500 Euro zum Sparen zur Verfügung hat. Das ergibt eine Sparquote von 25 Prozent. — Damit ist er schon deutlich besser als die meisten Arbeitnehmer in Deutschland, denn im Durchschnitt werden hier nur etwa 5-10 Prozent des Einkommens gespart.

Woher er die Höhe der Ausgaben so genau weiß? Weil er regelmäßig ein Haushaltsbuch führt und dort alle anfallenden Ausgaben erfasst! Wie das einfach und ohne Mühe geht, wird in folgendem Beitrag erläutert (zur Vorlage für ein Haushaltsbuch).

Wollen wir diese Ausgaben auch in Zukunft decken, benötigen wir ein monatliches Dividenden-Einkommen von 1.500 Euro. Dies entspricht im Jahr 18.000 Euro. Bei einer möglichen Rendite von 5 Prozent lässt sich ein erforderliches Endvermögen von 360.000 Euro ermitteln. Wenn wir die Steuern noch aufschlagen, wird es entsprechend mehr. Konkret unter Berücksichtigung der Abgeltungssteuer von 25 % wären es dann 480.000 Euro.

Bei monatlich 500 Euro Sparleistung würde Tommy circa 30-35 Jahre benötigen, um das Sparziel zu erreichen! Für die Steuern wären theoretisch weitere 8 Jahre erforderlich, sodass die gesamte Sparzeit etwa bei 40 Jahren liegt. Wer hat da noch Lust auf sparen?

Laura – die ambitionierte Sparerin

Laura ist sparsamer als Tommy und benötigt jeden Monat nur 1000 Euro bei gleichem Nettoeinkommen. Damit hat sie zwei Vorteile: Sie kann später mit weniger Geld auskommen, weil ihre Kosten niedriger sind und sie hat mehr Geld zum Sparen — kommt also früher zum Ziel.

Laura bräuchte bei gleicher Rechnung 240.000 Euro nach Steuern und kann mit monatlich 1.000 Euro Sparleistung — oder 50 % ihres Nettoeinkommens — schon in weniger als 15 Jahren das Zielvermögen erreichen! Im Gegensatz zu Tommy bräuchte Laura also nur halb so lange arbeiten um ihr persönliches Ziel zu erreichen! Wenn sie länger arbeiten will, kann sie damit sogar ihr Dividenden-Einkommen deutlich steigern.

Dafür muss sie sich aber auch mit 30 % niedrigerem Einkommen zufrieden geben.

Harald – der Extrem-Sparer

Harald ist gerade fertig mit Studieren und ist noch sein sparsames Studentenleben gewöhnt. Er entschließt sich beim Antritt seiner ersten Arbeit das Leben weiterhin sparsam zu gestalten und schafft es tatsächlich mit nur 500 Euro monatlich auszukommen. Er will also drei Viertel seines Nettoeinkommens sparen. Damit bräuchte er theoretisch nur ein Kapital von 120.000 Euro, um überleben zu können.

Mit seiner Sparleistung von 1.500 Euro pro Monat hat er dieses Level schon in weniger als 6 Jahren erreicht!

Welcher Spartyp sind Sie?

Was lässt sich aus diesen Beispielen folgern? Natürlich sind sie theoretisch und recht extrem. Nur wenige werden es schaffen, wirklich drei Viertel ihres Einkommens tatsächlich über einen längeren Zeitraum zu sparen.

Aber die Kernaussage bleibt bestehen. Wer sparsam lebt, hat nicht nur mehr Geld übrig, um es zu sparen, sondern benötigt bei gleichem Lebensstandard später auch einfach weniger Geld zum Leben! Damit wirkt sich Sparsamkeit doppelt aus und das Ziel der eigenen finanziellen Unabhängigkeit rückt in greifbare Nähe.

Wer mindestens die Hälfte seines Einkommens spart, hat gleichzeitig die besten Chancen, sein Ziel auch zeitnah zu erreichen. „Zu viel“ kann man nie sparen — höchstens nicht genug, denn dann erreicht man sein Ziel nie.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich zu jedem Zeitpunkt ein zusätzliches passives Einkommen aus Dividenden aufbaut. Daraus ergeben sich schließlich weitere Einkommensmöglichkeiten. Selbst wenn man also eher beschließt, weniger zu sparen, entwickelt sich das passive Einkommen in Zukunft zu einer verlässlichen Stütze.

würde sich Extrem-Sparer Harald nach sechs Jahren entschließen, sein studentisches Lebensniveau zu steigern, könnte er trotzdem auf 500 Euro zusätzlich zurückgreifen, die sein normales Arbeitseinkommen permanent steigern.

Damit besteht jederzeit die Wahl, ob das Dividendeneinkommen der Sparrate zugeführt werden soll, oder ob es für das tägliche Leben aufgebraucht wird.

Es gilt also sich an dieser Stelle zu entscheiden, ob man sein Leben jetzt in „vollen Zügen genießt“ und dafür eben bis zur Rente fremdbestimmt sein Einkommen erarbeiten muss. Oder ob man sich frühzeitig in Sparsamkeit üben möchte und eher die Wahl hat, wann denn das eigene Vermögen tatsächlich „genug“ ist.

Doch diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.

54 KOMMENTARE

  1. Da hast du leider nicht recht. Inflation und Steuern machen die Rechnung komplizierter, aber nicht nutzlos. Und nur weil du mehr Faktoren berücksichtigst, heißt das nicht, dass die Rechnung „richtiger“ wird. Genausowenig wie du weißt, welche Rendite du tatsächlich erreichen wirst, weißt du, wie hoch die Steuern oder die Inflation sein werden. Zudem sind beide Faktoren von dir nicht zu beeinflussen. Das einzige, was du beeinflussen kannst, ist die Sparrate.

  2. Hallo Rico,

    Die Frage, die sich mir stellt, lautet:
    Sollte man sein ganzes Leben nur sparen, oder sollte man sein Leben genießen?
    Sicher kann man auch ohne viel Geld Spaß haben, aber die meisten Dinge kosten halt Geld…
    Man muss da den Mittelweg finden, um später nicht als geizig oder knauserig dazustehen 😉

    Dein Artikel ist sehr schlüssig, obwohl die Steuern und Inflation tatsächlich nicht zu vernachlässigen sind.

    In diesem Sinne…

  3. Wenn man sich das Ziel gesetzt hat einiges Tages von Dividenden leben zu können, dann kann man es auch erreichen. Sicherlich muss man überdurchschnittlich gut verdienen. Meinen persönlichen Ziel von Dividenden leben zu können bin ich schon gut näher gekommen. Aktuell sind es um die 570 bis 600 EUR Netto an Dividenden Einnahmen pro Monat.

    • Ich stimme dir Grundsätzlich zu, bin aber der Meinung, dass man für dieses Ziel nicht „überdurchschnittlich gut“ verdienen muss. Vielmehr muss man nur die ersten Jahre seine Ansprüche etwas zurück schrauben. Aber natürlich lebt niemand gern in einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung, wenn er zuvor eine Dreiraumwohnug bewohnt hatte. Von daher verfolge ich immer die wichtigste Regel: „Halte die fixen Kosten so gering wie möglich!“

      • ich kann Rico nur beipfichten
        denn ich habe auch in meinem Bekanntenkreis
        welche – die meinen als single umbedingt eine 78 Qm gen Wohnung haben zu müssen – obwohl sie an 5 Tage die Woche –
        à 12 Stunden ausser Haus sind – mindestens
        und über eine Zeitarbeitsfirma
        nun nicht den großen EUR verdienen

        „Jeder ist seines Glückes – Schmid“

  4. Hallo rico!

    Leider kann man das so separat nicht betrachten.
    das geht schon bei deinem ersten beispiel in die hose.
    jemand, der HEUTE 1,5 k € lebensunterhalt p.m. ist dann in 36 jahren so weit, sein summe zusammengespart zu haben, mit der er davon leben kann … ohne jeglichen inflationsaspekt – hallo?!

    in dem beispiel wird das viel wahrscheinlicher gerade mal reichen, die lebensmittel im monatswarenkorb dann noch abzudecken.

    gute dividendenstrategien sind ein inflationsschutz und dienen dem kapitalerhalt.

    die kunst mit aktien und dearunter GENSAUSO mit dividendenaktien kapital aufzubauen, liegt in guten timingstrategien und aktiver verwaltung.

    der TOD für jedes dieser sparvorhaben im aktienbereich ist das, was jeder finanzfuzzi ohne schmalz jedem verbraucher vorplappert, der es hören will oder nicht … das „monatliche spar dich reich in regelmässiger investion – monatlich, quartalsweise, jährlich in aktien oder noch dümmer fonds“ !
    mit sehr viel glück holt man hier die inflation raus.
    die meisten bei den branchenüblichsten produkten eher nicht einmal das.

    dividendenaktien laufen übrigens nicht unbedingt wesentlich schlechter in der kurssteigerung als andere titel …. das ist auch mehr ein gepflegtes ammenmärchen, wenn man mal gen auer vergleicht 😉

    natürlich (!!!) macht es sinn, sich mit der thematik auseinanderzusetzen und hier strategien für vermögenserhalt und -steigerung aufzubauen.
    das bedarf aber etwas mehr engagement als eine milchmädchen-spar-mich-mit-regelmässiger-investition-reich-rechnung.

    dafür musst du kapital aufbauen im cash, um zu richtigen zeitpunkt (!!) die richtige titel zu kaufen.

    regelmässig sparen und alle 4-7 jahre mal grossflächig zuschlagen, wenn die kanonen am lautesten donnern an den märkten und du (auch dividendentitel) als langfrist/endlos-invest für appel und ei aufsammeln kannst.
    hier gilt es sich an die arbeit zu machen nach timing und auswahlstrategien.

    alles andere …: simplifizierte hochglanz-prospekte von finanzverkäuferschnöseln, die produkte und regelmässige spar-dich-reich-träume verkaufen, an denen nur die verkäufer selbst und die produktträger (fondsmanager und ähnliche krucks) reich werden, die bei den meisten kunden aber die zukünfte nicht rosig werden lassen 😉

    • Natürlich ist deine Idee, „zum richtigen Zeitpunkt im Crash zu kaufen“ charmant. Das Problem ist aber, dass diese Aussage nicht formal erfassbar ist. Niemand weiß, wann wirklich ein Crash ist und wann der richtige Zeitpunkt ist, zu kaufen. Wartest du immer auf 50 Prozent Kurseinbruch, wirst du viele Einstiegschancen verpassen, Steigst du schon nach 25 Prozent Kursverlust ein, wirst du häufig auch ins fallende Messer greifen. Und dann ist immer noch die Frage, welche Aktien sich nach dem Crash überhaupt wieder erholen.

      Ansonsten stimme ich dir natürlich zu, günstiger Kaufen ist immer besser als teuer. „Gute Aktien“ wird man wohl nie wirklich günstig bekommen.

  5. Also ich würde es auch niemanden empfehlen unter 300k in EUR zu probieren von seinen Kapitaleinnahmen zu leben. Dieser Betrag ist für mich soetwas wie die Schwelle und dass auch nur wenn bereits Immobilienvermögen vorhanden ist.

    Auf der anderen Seite kann man auch mit leichten Nebentätigkeiten sein Einkommen etwas aufbessern. Das erhöht die Lebensqualität ungemein. Dann reichen vielleicht schon 200k + Immobilie.

    • Hallo Frank, das muss man wohl immer vom Wohnort und von den persönlichen Ansprüchen abhängig machen. Ich würde mich da nie auf eine absolute Zahl festnageln lassen. Wichtig ist nur, dass man überhaupt anfängt an seinem Ziel zu Arbeiten.

  6. Das einzige was man an der Börse tun kann, ist einen Tradingplan zu haben. Nur der gibt einen die Leitplanke des Handelns. Persönlich habe ich mich letztlich für 3 Strategien entschieden. Positionstrading, Trendfolge und für das Passive Einkommen das Dividenden-Akkumulieren.

    Was eventuell problematisch werden kann ist, dass man aus meiner Sicht für diese 3 Strategien unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale benötigt. Denn Trading und Investieren sollte auf die Persönlichkeit des Traders oder Investors abgestimmt sein. Viel Erfolg – Gruß René

    • Danke für deinen Kommentar 🙂

      Für mich ist Trading keine Strategie sondern eben eine Methode. Passives Einkommen ist auch keine Strategie sondern das Resultat zum Beispiel der Dividenden-Strategie. Du kannst aber auch durch Trading ein passives Einkommen aufbaue, wenn du dafür eine Strategie hast 😉

  7. „Wie das einfach und ohne Mühe geht, habe ich in einem früheren Beitrag erläutert.“
    … und ich bin neu im Web und daher weiß ich nicht wie ich diesen hier verlinke.

    • Da ist mir doch tatsächlich ein Link durch die Lappen gegangen. Ich habe den Verweis zur Haushaltsbuch-Vorlage direkt nachgetragen. Danke für den Hinweis. Ich hoffe es hilft dir weiter. Ansonsten Frage gern wieder in den Kommentaren.

  8. hi
    was viele nicht sehen( ich bis vor einiger zeit auch)
    ist die Zeit und Macht des Zinseszins
    bei einer KO wurden aus 3% Dividendenrendite 30% …..
    http://longrundata.com/
    @ chefe
    den ganzen Energie und Öl Mist würde ich entsorgen
    m.m.n.
    tschü

    • Hi Toni, das ist durchaus wahr, aber man muss eben erstmal 20 Jahre warten bis man die 30 Prozent Rendite erreichen kann. Und wenn man vor 20 Jahren 1000 Dollar investiert hat, bekommt man dafür dann 300 Dollar pro Jahr, aber „reich“ ist man dann immer noch nicht. Es kommt hier also auch auf Kontinuität an.

  9. hi rico
    da hast du recht
    aber bei 10.000 sind es schon 3000 macht 250 Monatlich
    und 10-20 Kilo ist doch nicht viel das haste in3-4jahern
    sei doch mal Ehrlich die ganze Jugend die bei uns Arbeitet hat nach 1-2 jahre ein Fettes Auto auf dem Parkplatz stehen
    der günstigste ist ein A3 Sport für 24.000 Jahreswagen 😉
    tschü

    • Du meinst sicher bei 100.000 sind es 3k 🙂 Ich habe auch lieber 4 Sportwagen im Depot als einen in der Garage! 😀

  10. Schöner Artikel, aber was du vergessen hast ist die Versicherungen zu betrachten!

    Wenn mir netto 1.500€ reichen und ich netto 2.000€ verdiene und plötzlich nicht mehr arbeite brauche ich nicht mehr nur 1.500€, sondern viel mehr! Da ich nicht mehr arbeite muss ich für die Rente selber vorsichern. Das gleiche gilt auch für die Krankenversicherung. Deshalb muss man m.M. nach ca. 1.000€ zusätzlich kalkulieren, also benötigt man 2.500€.

  11. 5% Rendite? Ja, bei 5 % ist es (relativ) einfach sein Ziel zu erreichen. Die Durchschnittsrendite liegt allerdings bei 2,8%-abzüglich Steuer sagen wir mal rund 2%. Danach bereinigen wir noch die Inflation. Aber der Reihe nach:

    Sagen wir mal es gelingt dir tatsächlich (nach Abzug der Fixkosten 1500 p. Monat zur Seite zu legen von deinen 2000-dieses Leben (was in meinen Augen keinen ist) wirst du ja nicht ewig haben wollen. Aber du gehörst zu den hartgesottenen und ziehst das durch. Du überlegst dir also: „Wieviel brauch ich um später ein schönes Leben zu führen – nicht Protz sondern angenehm.“
    Fixkosten von 500 Euro + 1500 zum leben. Wir hätten also gerne 2000 Euro und wollen von den Zinsen Leben. Dazu brauchen wir 24.000 p. Jahr.

    1,2 Millionen davon 2% sind 24.000 / 12 = 2.000. Aha. Also 1,2 Millionen sollens sein. Das wären 800 Monate wenn ich p. Monat meine 1500 zur Seite lege. Oder 66,6 Jahre…Moment: die Inflation fehlt noch. Nehmen wir 2% schnitt. Formel zum Nachrechnen: 1200000 x ( 0,98 hoch 66) = 316.302 Euro… Da hat uns die Inflation nochmal was zum nachdenken gegeben … das Argument ist natürlich schlüssig: Weder die künftige Inflation, noch der Zinssatz sind für die Zukunft vorherzusagen. Auch wird sich das Einkommen von 2000 mit dem Inflationssatz mitbewegen. Harald kann also trotzdem „nur ca. 60 Jahre brauchen“ Wenn schon ein leben planen um irgendwann von den Zinsen leben zu können dann konservativ rechnen. 5% erscheinen mir eine kleine Träumerei (vom Schnitt ausgehend!!!). Ich kürz mein kleines Referat in einem Satz ab: mit Arbeit alleine wird’s nicht gehen…

    • Hallo Steven. Die Inflation verkompliziert zwar die Rechnung, trägt aber leider nicht zum Erkenntnis-Gewinn bei. Niemand hat auch behauptet, dass die finanzielle Unabhängigkeit ein einfaches Ziel ist. 2 Punkte aber kurz, die du nicht berücksichtigt hast, die aber wesentlich sind:

      1. Dein Einkommen wächst über die Jahre, sofern du daran arbeitest
      2. Wir investieren in Aktien, deren Erträge über die Zeit im Schnitt mit 8-10% pro Jahr wachsen — so also auch die Dividenden

      Natürlich kann man sich alles schlecht rechnen, aber selbst wenn du in 30 Jahren „nur“ 1000 Euro an Einkommen generieren kannst, weil du statt der berechneten Million, die du angibst, nur 500k gespart hast, ist das doch besser als nichts?

      Die Frage lautet doch, wie du dir überhaupt vorstellst, deinen Lebensabend zu verbringen?

  12. Hall Rico..

    „Einige sind diesem Traum schon ein Schritt näher gekommen — und haben als mögliches Mittel Aktien erkannt, um diesen Wirklichkeit werden zu lassen.“

    Woher weiß ich denn, welche Aktien „gut“ sind? Sollte man sich da alleine heran trauen?
    lg

    • Hallo Christiane, leider weiß niemand, welche Aktien gut sind. Man kann nur die Gefahr reduzieren, eine wirklich schlechte Aktie zu wählen. Das einfachste Kriterium ist, dass ein Unternehmen langfristig Gewinn macht. Aber auch dieses Kriterium ist nur persönlich und kann jeder anders wählen. Meiner Meinung nach MUSS man sich da heran trauen, denn niemand passt besser auf dein Geld auf als du selbst.

  13. Es ist doch langweilig überhaupt nicht mehr zu arbeiten. Es gibt jede Menge Jobs in denen man für wenig Arbeit etwas dazuverdienen kann bzw. für viel Arbeit gut hinzuverdienen kann. Mir würde es bereits reichen wenn ich z.B. 1000€ Dividende erhalte und für den Rest zum Leben einen Halbtagesjob mache, oder nen 400€ Job plus kleinere Nebentätigkeit (Handwerksjobs etc.), sodass ich insgesamt auf 1600-1800€ komme. Für mich persönlich fände ich es einfach reizenswert, von 10-14 Uhr zu arbeiten und den Rest frei zu haben. Oder aber 2 Monate richtig knüppeln im Bereich Saisonarbeit (Oktoberfest,Reifenhandel, Erntezeit etc) 4-5tsd € verdienen (entspricht auch wieder den 400€ mtl.), oder 20 Std. Nachhilfe im Monat geben (als Akademiker müssten 15€-20€ allemal drinnen sein)etc, etc. Ich denke es ist weniger ein Problem die restlich benötigten 600-800€ zu verdienen, zumal mir persönlich ein kompletter Arbeitsverzicht sowieso zu langweilig wäre. Aus dem jetzigen Hamsterrad (45-50 Std. für 5-6k€/brutto mtl.) ausbrechen wäre langfristig gesehen allerdings toll. Mit An und Abfahrt zur Arbeit gehen täglich 12 Std. drauf in denen ich auswärts bin und nicht selbst über mein Leben entscheiden kann. Die Dividende sollte mich so absichern, dass ich zu meinem Chef sagen kann „Arschle….“ ich kündige wenn ich Lust dazu habe. Finanziell würde ich mittels Nebenjob plus Div. über die Runden kommen. Mit meiner Rechnung würden somit schon wieder Ersparnisse von 200000€ plus ne kleine abbezahlte Wohnung reichen. Vorraussetzung natürlich entweder Singledasein oder Partner mit eigenem Einkommen und keinem Kinderwunsch. Das muss natürlich jeder für sich entscheiden

  14. Von der Dividende kann man nicht leben. Was du tust ist letzendlich dein Kapital aufzehren. Die Dividende ist doch keine zusätzliche Einnahme, diese mach dich nicht reicher, es ist ein Nullsummenspiel!!!

    • Doch genau das ist sie. Unternehmen erwirtschaften Gewinne und geben einen Teil davon über die Dividende ab.

  15. Hallo Bernd,
    kannst Du mir erklären wie Du das meinst mit dem Nullsummenspiel. Meine Erfahrung ist ne andere.

    • Du beteiligst Dich doch an dem Unternehmen (Aktienkauf) und sobald ich Dir einen Teil, also einen Teil der Beteiligung an dich zurückgeb (Aktienrückkauf) in Form von Dividende, verringere ich in diesem Augenblick den Wert deiner Beteiligung am Unternehmen! Das ist auch schön zu shen, dass der Kurs nach der Dividenden ausschüttung um die Höhe der Dividene Einbricht

      • Du bringst da zwei Sachen durcheinander: Wenn Unternehmen eine Dividende auszahlen, dann nehmen Sie Geld aus ihrer Kasse und geben es den Aktionären. An der Höhe der Beteiligung ändert sich gar nichts. Es ändert sich nur die Höhe des Guthabens des Unternehmens. Wenn also 1 Mio Dividenden bezahlt werden, wird das Unternehmen 1 Mio weniger wert. Der Marktwert fällt um 1 Mio. Gleichzeitig besitzt der Aktionär aber 1 Mio an Extrageld. In Summe bleibt das Vermögen aber gleich.

        Wenn Unternehmen Aktien zurück kaufen, dann erhöht sich dein Anteil am Unternehmen sogar. Dein Anteil wird wertvoller, weil du nun ein größeres Stück vom Unternehmen besitzt. Das würde genauso passieren, wenn du die Dividende reinvestierst und davon weitere Aktien kaufst.

  16. um nur von 5 % Dividende oder Rendite leben , da reicht 1 Mio € nicht.
    mE brauchst du schon 3 Mio € als Vermögensstamm, um davon gut
    leben zu können.

  17. Hallo,

    erstmal danke für die Seite und die Informationen! Ich bin nun schon eine Weile dabei als Kleinanleger und mein Ziel ist natürlich auch die finanzielle Freiheit zu erlangen.
    Ich bin auf diese Seite gekommen, weil ich bei Google eingegeben habe „Wie viel Geld braucht man, um von den Dividenden leben zu können?“. Natürlich habe ich das vorher schon mal selbst berechnet.

    Ich bin doch sehr überrascht von den teilweise sehr unbedarften und uninformierten Kommentaren hier, was Aktien, Dividenden und Fonds angeht.
    Zuerstmal sind Dividendentitel und Fonds Supermöglichkeiten, um passives Einkommen zu generieren. Man kann sich ausschüttende ETFs suchen und Dividendentitel ab 4 % Rendite. Diese sind absolut keine Seltenheit. Ich persönlich suche mir nur welche ab 5 %. Von daher ist die Darstellung von Rico überhaupt nicht realitätsfern.
    Dann sollte man bei der Berechnung mal auch noch beachten, dass jeder passive Geldfluss, sei er noch so klein, die monatliche Sparrate nach oben treiben kann bzw. auch andere Investments ermöglicht. Das meinte Rico sicherlich mit dem Zinseszinseffekt. Von daher kann ich der allgemeinen Darstellung, dass es sich hier um eine Milchmädchenrechnung handelt nicht folgen.

    Aufhören zu arbeiten werden wohl die Wenigsten, wenn sie die fianzielle Freiheit erreicht haben, denn alleine das Managen derselben macht schon wieder etwas Arbeit. Außerdem kann man sich ja mit dem Kapital auch an einer Firma als Gesellschafter beteiligen ö.ä.

    Tja ansonsten dürfte die Mehrzahl der Leute in Deutschland keine 2000 € netto nach Hause bringen, eher zw. 1000 und 1500 €. Und von 500 € kann auch kein Mensch leben, es sei denn er wohnt noch bei den Eltern. Ich habe es als ALG2 Empfänger nachdem ich sämtliche Standards heruntergeschraubt hatte mal mit 650 € geschafft über die Runden zu kommen für ein Jahr. Ich habe mich dann selbständig gemacht und schon sind die Kosten explodiert, da man z.B. auf fiktives Einkommen Beiträge für die Krankenkasse zu entrichten hat…….

    Ich finde was einem hier einen ziemlichen Strich durch die Rechnung macht, ist der Deutsche Staat. Die Abgeltungssteuer schlägt doch ziemlich doll zu. Im Vergleich hat man in UK z.B. 10900 Pfund Freibetrag im Jahr. Auch ist man bis ca. 500 Pfund Verdienst im Monat beitragsbefreit in der Krankenversicherung. Danach zahlt man nur einen sehr geringen Beitrag.

    Mein Fazit ist: Der Deutsche Staat traut seinen Bürgern nicht, daher möchte er dass entweder alle Angestellte sind, oder die die es nicht sind arbeitslos. In beiden Fällen lassen sich die Leute super kontrollieren.
    Finanzielle Freiheit und Selbständigkeit sind jedenfalls nicht erwünscht!

  18. Ich betrachte dein Beispiel etwas „realistischer“ 🙂
    Sollen die 5% Rendite eigentlich Netto oder Brutto sein?
    Wenn Netto, dann musst du ersteinmal eine Brutto-Dividendenrendite von rund 7% haben aufgrund der Abgeltungssteuer, Soli und Kirchensteuer, um auf eine Netto-Rendite von 5% zu kommen. Aber das ist dir mit Sicherheit auch klar 🙂 Jedoch eine Aktie mit so einer Brutto-Rendite zu finden ist schwer, es sei denn man investiert in etwas riskantere Titel, da wird einbissel mehr Dividende ausgeschüttet…
    Desweiteren muss man die Inflation betrachten. Eine Inflation von 2% „verringert deine Einnahmen“ bereits auf rund 3% (einfach gerechnet). Die Inflation lässt sich nicht beeinflussen, das hast du oben schon erwähnt, aber historische Werte kann man trotzdem heranziehen.
    Ich finde gerade die „Verkomlizierung“ soll deutlich machen, ob es realistisch ist, was man da vorhat.
    Die Grundgedanken des Artikels mögen ja richtig sein, jedoch ohne eine konkretere Betrachtung sinnlos. Ich hätte mir persönlich lieber statt eines künstlichen Vergleiches, einen mit etwas mehr „Realität“ gewünscht, vielleicht sogar mit historischen Werten.

    Für mich würden persönlich 1500 Euro monatlich Netto ausreichen (vermutlich würde sogar ein großer Teil übrig bleiben), daraus errechne ich bei einer Rendite von 3% eine Summe die notwendig wäre von 600.000 Euro. Dafür muss man lange stricken! Ich finde das macht schon deutlich, dass alleine mit Sparen und Dividende man nicht zum Ziel kommt.
    Die Dividende für mich persönlich wäre nur so eine Art kleiner Anker. Ein kleiner Grundstock in Notzeiten um wircklich nur das wichtigste sich leisten zu können (eben einpaar Hundert Euro fürs Essen und Krankenversicherung). Daher würde ich nur einen kleinen Teil meines Geldes in Dividenden-Titel stecken.

    Persönlich, sehe ich nur eine Chance unabhängig zu sein. Und zwar durch das daytrading. Es ist meiner Meinung sicherer als eine Investition über längere Zeiträume. Kleine Gewinne mitnehmen und immer wieder reinvistieren. Der Zinseszins ist durchschlagend.
    Wie sagte, Kostolany, so schön: „Ich weiß nicht, was morgen sein wird, aber ich weiß, was gestern war und heute ist, und das ist schon sehr viel.“
    Investitionen ist wie Wettervorhersage, sogar noch schwieriger. Ich maße mir nicht an irgendwelche Märkte zu analysieren oder Unternehmen 🙂

    • Hi Emanuel,

      leider ist die Realität Ansichtssache und sie ändert sich ständig. Deshalb habe ich den „akademischen“ Ansatz gewählt, um meine Aussage unabhängig von aktuellen Geschehnissen zu begründen.

      Warum du aber denkst, dass Daytrading der bessere Weg, leuchtet mir nicht ein. Hast du da schon längere Zeit Erfahrungen gesammelt?

      Mit einem leichten Hebel kann man übrigens problemlos eine Dividendenrendite von 5 Prozent pro Jahr erreichen.

  19. „Persönlich, sehe ich nur eine Chance unabhängig zu sein. Und zwar durch das daytrading. Es ist meiner Meinung sicherer als eine Investition über längere Zeiträume. Kleine Gewinne mitnehmen und immer wieder reinvistieren. Der Zinseszins ist durchschlagend.
    Wie sagte, Kostolany, so schön: „Ich weiß nicht, was morgen sein wird, aber ich weiß, was gestern war und heute ist, und das ist schon sehr viel.““

    Gerade Kostolany war doch ein Langzeitinvestor und kein Daytrader!

  20. Hallo Rico, man sollte wissen was man will. Die meisten wollen zwar aber wollen nichts dafür tun.
    -Ceko Contrarian Investing-

    • „Geduld ist die oberste Tugend des Investors“
      -Benjamin Graham-Ceko Contrarian Investing-

  21. Das Geheimnis einer tragfähiger Investitionen ist die Sicherheitsmarge “

    -Benjamin Graham-

  22. Hallo,

    der Eintrag hier ist zwar schon etwas älter, aber ich hoffe, dass hier noch wer mitliest.

    Jedenfalls würde ich – um die Motivation fürs Sparen und Anlegen hoch zu halten- gerne noch hinzufügen, dass es ja nicht immer gleich das ganz große Ziel im Leben sein muss. Die „große“ finanzielle Freiheit, also die Möglichkeit, sein Leben vollständig aus seinem passiven Einkommen zu bestreiten, ist sicherlich ein Lebenstraum (auch von mir), allerdings ist auch schon die Zwischenetappe zu diesem großen Ziel – und zwar die „kleine“ finanzielle Unabhängigkeit, extrem viel wert. Genug Cash Flows zu haben, die einem die Chance eröffnen, nur Teilzeit zu arbeiten oder ggf. meherere Monate pro Jahr Urlaub bescheren, ist ein ziemlich guter Deal. Ich behaupte auch mal frech, dass die meisten Menschen ihre Lebensqualität bei der großen fin. Unabhängigkeit sowieso nicht entscheidend im Vergleich zur kleinen fin. Unabhängigkeit verbessern können. Wenn man sonst auch nichts mehr zu tun hat, wird einem ja auch auf Dauer langweilig und die meisten anderen Menschen im Umfeld sind morgens und mittags ohnehin arbeiten 😉

    Das nur mal so als Einwand. Sparen und investieren für ein selbstbestimmtes Leben lohnt sich in jedem Fall!!

    • Hallo Moe, da hast du recht! Allein die kleine FI ist schon viel wert! Allerdings glaube ich nicht, dass wir jemals an einen Punkt kommen, wo wir nicht mehr wissen, was man tun könnte. Irgendwie sind doch alle „Freiheitskämpfer“ irgendwie auch Workaholics 😀

  23. Es gibt eine Möglichkeit über einen Zeitraum ein kleines Vermögen zu erwirtschaften. Eine kleine Immobilie erwerben und abzahlen, dann Dividenden Aktien zusammengetragen und reinvestieren.

    • Ja das ist auch ein Weg! Ich würde die Immobilie aber nicht unbedingt abbezahlen bei den niedrigen Zinsen! VG, Rico

  24. Hy, eine Frage habe ich: Warum sagt ihr Nettoeinkommen, warum müsst ihr das verdiente Geld nicht versteuern? 😁 LG

  25. Anfangs sollte man sich eher um die Erschließung neuer Einnahmequellen kümmern.
    Ich bring jetzt einfach mal Jens Rabe. Er hat begriffen, dass es wichtig ist, wenn mehrere Personen am eigenen Vermögensaufbau beteiligt sind. Das Coaching (KK) kostet ~500€, GK ~ 5000. Ich spekuliere mal und wir nehmen an, dass GK 20x und GK 2x p.a. verkauft wird. So sind das in 20k brutto -> einfachheitshalber 10k netto. Erstaufwand hoch, Folgeaufwand gering. Nun kommt ein Fond für institutionelle Anleger. High Watermark, 3% Zielrendite. Das ist im Endeffekt eine weitere Einnahmequelle. Bei Captrader hat er einen Managed Account. Provisionen unbekannt. Ist aber zugleich Werbung für seine Coachings. Hinzu kommen dann auch Auftritte bei der WOT o.ä. – Er wird da sicherlich nicht als Wohltäter auftreten. In meinen Augen ist er durch und durch Unternehmer.

    Deshalb mein Rat: Erschließt Einnahmequellen!

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