Ich habe mir vergangene Woche mit der Royal Dutch Shell einen ersten Sektor-Anteil im Öl-Markt gesichert und damit mein Aktiendepot etwas stärker diversifiziert. Finanziert habe ich den Kauf über freie Mittel aus meinen Gewinn-Mitnahmen der Gilead Sciences. Dabei ist mir der Kauf insgesamt nicht leicht gefallen, weil ich auch viele andere Titel auf meiner Watchlist habe. Derzeit habe ich aber nicht genügend freie Mittel, um überall zu investieren.
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Die Aktienauswahl
Mein Plan ist es, das Depot zunächst etwas stärker auf Dividenden auszurichten, weil sie bisher deutlich unterrepräsentiert sind. Mein Ziel ist es, zumindest einen geringen regelmäßig Cash Flow zu erzeugen, über den man erst einmal frei verfügen kann. Der Grund ist meine persönliche Erfahrung der letzten 7 Jahre am Aktienmarkt, bei dem ich auch viele Hochs und Tiefs mitgemacht habe.
Ich habe bereits früher über die Vor- und Nachteile der Dividenden-Strategie berichtet und festgestellt, dass sie weniger optimal zum langfristigen Aufbau von Vermögen nützlich ist, sondern vielmehr, um kurzfristig einen regelmäßigen Cash Flow zu generieren. Dies habe ich nun vor.
Dividenden-Ausschüttungen als Munition für Ausverkäufe
Das Problem bei Aktien, die keine Dividende Ausschütten, ist schlicht, dass sich hier Durststrecken mit Kursrückschlägen stark psychologisch bemerkbar machen. Man erhält während der gesamten Anlagedauer keinen echten Return sondern sieht nur den Wert am Aktienmarkt schwanken. Dies ist umso schlimmer, wenn man zwar sieht, dass das Unternehmen auf dem Papier sich gut entwickelt, die positiven Daten aber nicht im Kurswert wiedergespiegelt werden. Hier bedarf es extrem viel Geduld und ausreichender finanzieller Mittel, um nicht frühzeitig doch verkaufen zu wollen, weil man sich der Meinung des Marktes fügt. Der Markt hat schließlich immer recht.
Werte mit starker Dividende haben ein zusätzliches Mittel, um die Stabilität des Geschäftsmodells zu untermauern und Vertrauen an die Anleger zu vermitteln. Einmal bietet die Dividende ein weiteres Merkmal, anhand sich ein Unternehmenswert bemessen lässt. Zum anderen sind die Auschüttungen vom Kurs unabhängig. Selbst wenn der Kurs also zeitweilig stark fällt, bleibt der regelmäßige Cash Flow davon unberührt. Starke Unternehmen wie McDonalds lassen sich davon sogar nicht weiter beeinflussen und erhöhen die Ausschüttungen weiterhin.
Starke Dividenden-Aktien
Auf meiner Watch-List habe ich derzeit verschiedene Dividenden-Aktien, die ich gerne Kaufen würde:
- GlaxoSmithKline (derzeit um 16,50 Euro mit einer Dividenden-Rendite von 5,5 Prozent)
- BP PLC (bei Kursen um 5,30 Euro mit einer Rendite von 5,3 %)
- Vodafone (aktueller Kurs wieder um 2 Euro und damit eine Dividenden-Rendite von über 7,5 %)
- British American Tobacco (beim Kurs um 39 Euro mit einer Rendite von knapp 4,2 %)
- McDonalds (Kurs stagniert derzeit bei unter 68 Euro und erreicht damit eine hübsche Rendite von 3,5 %)
- SeadDrill (Starker Öl-Wert, spekulativ mit einer Rendite von über 8 %)
- Realty Income (REIT-Wert mit jahrzehnte-langer Historie und einer aktuellen Rendite von knapp über 4 % pro Jahr)
- Royal Dutch Shell (aktueller stagnierter Kurs bei wachsender Dividende-Rendite von 5,2 %)
Entschieden habe ich mich derzeit für einen Öl-Wert, weil ich bereits mit der France Telecom im Kommunikationsbereich investiert bin. Daher wollte ich Vodafone zunächst zurück stellen. GlaxoSmithKline rutsch in der Priorität ebenfalls erst einmal zurück, weil ich mit Gilead Sciences schon in der Biotech/Pharma-Branche vertreten bin. Realty Income lockt als REIT vor allem durch die lange Historie und die monatliche Ausschüttung der Dividenden. Die Rendite ist mir besonders hinsichtlich Wachstumschancen nach Steuern einfach zu gering. Bei McDonalds ist es ähnlich. Die Dividende steigt zwar regelmäßig, liegt aber nach Steuern derzeit bei knapp über 3 Prozent. Damit erfüllt das Unternehmen derzeit nicht meine Zielbedingungen.
British American Tobacco habe ich aus zwei Gründen nicht gewählt: Einmal bin ich über Altria bereits im Tabak-Geschäft vertreten. Zum anderen zahlt BAT seine Dividende nur halbjährlich, was mir derzeit zu selten ist.
Dadurch bin ich schließlich im Öl-Sektor gelandet, der meiner Meinung nach auch die nächsten Jahre weiterhin seine wichtige Rolle behalten wird. Öl ist und bleibt derzeit das Blut der modernen Welt. Während mir die US-Werte aber zu geringe Dividenden-Renditen zahlen, lockten mich die Werte aus UK durch den steuerlichen Vorteil und den höheren Cash Flow. Seaddrill erscheint mir derzeit persönlich zu riskant, weil ich das Geschäftsfeld nicht so recht verstehe.
Royal Dutch Shell habe ich gegenüber BP schließlich den Vorzug aufgrund der aktuellen Situation gegeben. BP hat mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexico sicherlich noch eine Weilt zu kämpfen. Die Zahlungen an die Betroffenen dürften in Zukunft noch für einige Überaschungen sorgen, was sich wohl auch auf die Dividende auswirken könnte und damit ein Risiko für meinen Cash Flow darstellt. Dieses Risiko möchte ich zunächst ausschließen und habe mich daher nach dem aktuellen EX-Datum Mitte November in die Royal Dutch Shell eingekauft. Meine erste Dividende steht dann für März auf dem Plan und folgt schließlich quartalsweise.
Alle weiteren Werte auf der Watchlist werde ich im neuen Jahr erneut betrachten und mich dann für weitere Papiere entscheiden. Werte ohne Dividende folgen dann erst,wenn ich meine Basis mit Dividenden-Titeln geschaffen habe. Sie sollen mein Polster bilden, mit dem ich in Phasen von Rezessionen und Kursrücksetzern auch einmal zu Schnäppchen-Preisen die Sonderangebote einkaufen kann.
Ich finde es vernünftig auf Dividendentitel zu setzen. Während man bei Dividenden am Erfolg der Unternehmen direkt partizipiert, macht man sich bei Aktien ohne Dividende von der Psyche anderer Markteilnehmer abhängig. Laufende Geldzuflüsse bieten zudem die Möglichkeit beständig weiter zu investieren. Ein nicht unerheblicher Vorteil.
Royal Dutch Shell scheint eine vernünftige Wahl. Wenn es um Dividenden geht, sind britische Aktien wirklich die einzigen Auslandswerte, die sich vom Steuer-Aspekt her lohnen. Natürlich kann man bei US-Werten und anderen die zuviel gezahlten Steuern irgendwie zurückfordern, aber das ist nervig.
Wenn du Dividenden als „Munition für Ausverkäufe“ verwenden willst, musst du aber schon ziemlich viele Dividendentitel besitzen… Hättest du z.B. für 10.000 Euro Shell gekauft, kämen weniger als 500 Euro Dividende zusammen – viel einkaufen kann man damit nicht. Mit meinen eigenen Dividenden kann ich jedenfalls nicht gross einkaufen gehen… Aber darauf verzichten will ich nicht.
In der Tat kann ich mit den Rückflüssen allein noch nicht aus großen Kanonen schießen. Aber Sie bilden zumindest ein kleines Extra.
Die Quellensteuer ist in der Tat sehr nervig für mich, zumal die Beträge noch nicht so groß sind, dass es sich lohnen würde, sie zurück zu holen.
[…] bietet ähnlich wie Royal Dutch Shell den Vorteil, dass sowohl eine Listung in den Niederlanden als auch in London besteht. In den […]
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