Bausparverträge sind Finanzmittel, die immer wieder im Gespräch sind, wenn es um die sinnvolle Anlage von Sparbeträgen geht. Doch wozu ist Bausparen wirklich gut? Ist es eine Alternative zum Tagesgeld? Benötigt man es wirklich für den späteren Kauf oder Bau einer Immobilie? Wo liegen die Vorteile und die Nachteile? Gibt es Alternativen?

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Ein Bausparvertrag ist grundsätzlich ein Kredit kombiniert mit einem vorgelagerten Sparvertrag. Er wird mit einer Bausparkasse abgeschlossen und beinhaltet sowohl eine Kredithöhe als auch eine Sparleistung, die über einen definierten Zeitraum zwischen 2 und 7 Jahren erbracht wird. Dabei sind wesentliche Kriterien wie der Guthaben-Zins und die Höhe des Kreditzinses bei Zuteilung zu Vertragsbeginn definiert und garantieren damit eine langfristige Planbarkeit.

Der Vertrag gliedert sich in drei Phasen:

  1. Sparphase
  2. Zuteilungsphase
  3. Auszahlungs-/ Darlehensphase

In der Sparphase wird die vereinbarte Sparleistung erbracht, die notwendig ist, um den Kredit in der zu Beginn festgelegten Höhe ausbezahlt zu bekommen.

In der zweiten Phase steht der Kredit grundsätzlich bereit zur Zuteilung. Diese Zuteilung ist häufig an verschiedene Bedingungen geknüpft, die sich von den Bausparkassen auch unterscheiden können. Neben dem Mindestguthaben sind hier auch die Mindestvertragsdauer, die Mindestbewertungszahl oder die Mindestsparzeit zu beachten.

In der Darlehensphase wird schließlich der beanspruchte Kredit getilgt.

Vor- und Nachteile von Bausparverträgen

Bausparverträge haben einerseits den Vorteil, dass die Guthabenzinsen über die gesamte Laufzeit garantiert sind. Insbesondere in der aktuellen Niedrigzinsphase ist dies einer entscheidender Vorteil gegenüber dem Tagesgeld, bei dem die Zinsen stark gesunken sind. Gleichzeitig sind die Zinsen aber auch in Relation zur Abschlussgebühr zu betrachten, die häufig 1 Prozent der Bausparsumme ausmacht. Bei 30.000 Euro sind das schon 300 Euro, die durch Kosten verloren gehen.

Ein weiterer Vorteil für Bauherren und Immobilienfinanzierer ist die Nachrangigkeit des Darlehens. Es wird weitgehend ohne eine zusätzliche Forderung von Sicherheiten für zahlreiche Bauprojekte gewährt. Mit diesen Bedingungen sind auch die Zinsen für das Darlehen sehr gering.

Ein Nachteil kann allerdings werden, dass die Auszahlung der Darlehenssumme nicht termingebunden ist, sondern teilweise auch von der Situation der Bausparkasse abhängt. So kann es passieren, dass hier Wartezeiten von mehreren Monaten entstehen können, was besonders bei termingebundenen Anschlussfinanzierungen kritisch werden kann.

Für wen ist Bausparen geeignet?

Wer auf absehbare Zeit mit Bausparen ins Eigenheim kommen will, hat mit diesem Produkt eine gute Möglichkeit, sich schon heute die Zinskonditionen für das zukünftige Darlehen zu sichern. Durch die Sparphase wirkt der Bausparvertrag zudem als sichere Geldanlage, mit der man gezielt für die eigene Immobilie sparen kann. Auch wer diese in Zukunft gar nicht selbst nutzen möchte, kann sich durch den Vertrag günstige Konditionen für seine vermietete Eigentumswohnung oder das vermietete Haus sichern, um etwa die Instandhaltung oder Modernisierung zu finanzieren. Für all diese Fälle könnte es sich lohnen, einen Bausparvertrag abzuschließen.

Wer kein konkretes Ziel hinsichtlich Immobilien verfolgt, muss über den Sinn und Nutzen von Bausparverträgen genauer nachdenken. Relativ hohe Gebühren und die fixen Laufzeiten schränken die Nutzungsmöglichkeiten schon deutlich ein. Zwar kann die Laufzeit frei zwischen 3 und 7 Jahren festgelegt werden, aber dazwischen ist ein Zugriff auf das Kapital kaum möglich. Im Gegenzug hat man eine Hohe Sicherheit, was die Höhe der Verzinsung und die Rückzahlungsgarantie angeht.

Staatliche Förderung des Bausparens

Bausparen wird auf verschiedene Weise gefördert. Einmal kann es vom Arbeitgeber über die vermögenswirksamen Leistungen bezuschusst werden. Zum anderen bietet auch der Staat für Förderberechtigte einige Vorteile. Wohnriester, Eigenheimzulage und die Förderung bei Modernisierung für mehr Energieeffizienz sind hier einige Stichworte, die man im Kopf haben sollte. Welche Vorteile man im konkreten Fall bekommen kann, muss jedoch einzeln vor Abschluss des Bausparvertrages geprüft werden.

Fazit

Im konkreten Fall kann ein Bausparvertrag besonders zur Finanzierung von Immobilien sehr interessant sein. Durch die Einstufung als nachrangiges Darlehen sind die erforderlichen Sicherheiten relativ gering im Vergleich zum klassischen Bankdarlehen. Gleichzeitig können schon früh die Konditionen festgelegt werden, sodass sich hier die Planbarkeit verbessert. Kritisch sollte man die Ansparphase betrachten, in der der Kredit noch nicht ausgezahlt wird, aber Geld schon „gespart“ werden muss. Wer also sofort einen Kredit benötigt, ist mit diesem Vertrag erst einmal schlecht bedient. Als nützlich könnte er sich aber erweisen, um als Anschlussfinanzierung einen auslaufenden Kredit abzulösen.

Als reiner Sparer ohne Ziel eines Immobilienkaufs würde ich vom Bausparvertrag eher die Finger lassen. Zwar locken scheinbar sichere Zinsen, doch ist die Höhe im Vergleich zum Tagesgeld häufig kaum akzeptabel, um die Einschränkungen in der Flexibilität in Kauf zu nehmen.

5 KOMMENTARE

  1. Deinem Fazit kann ich mich nur anschließen, solange man nicht wirklich vor hat den Bausparkredit zu beanspruchen, macht es in der Tat wenig Sinn, einen Bausparer zu besitzen. Für die Kapitalbindungsdauer bekomme ich auf einem Festgeldkonto weit höhere Zinsen bzw. kann beim Zinssatz oft auch ein gutes Tagesgeldkonto mithalten.

    • Dennoch würde ich Festgeld unter allen Umständen meiden. Vor allem wenn es um langfristige Zeiten von über einem Jahr geht.

  2. Hallo,
    ich finde den Artikel sehr detalliert und er klärt sehr gut über das Thema Bausprverträge auf. Ich selbst mache mir auch meine Gedanken über das Thema. Denn stecke mitten in der Ausbildung und will vermögenswirksame Leistungen meines Arbeitgebers in Anspruch nehmen. Somit ist für mich klar ich brauche einen Bausparvertrag. Ich will diesen zunächst zur Kapitalanlage nutzen um später günstiger ein Eigenheim beziehen zu können. Nur wusste ich nicht welche Bausparkasse dafür am Besten geeignet ist. Bei meiner Suche nach der passenden Bausparkasse bin ich dann auf eine Seite gestoßen, die mir sehr geholfen hat (link entfernt). Sie hat mehrere Angebote von Bausparkassen miteinander verglichen und mir das rausgegeben, welches am Besten zu meinen persönlichen Ansprüchen passte.

  3. Hi zusammen,

    sicherlich können die Bausparkassen weiterhelfen. Das bestätigen auch die aktuellen Testergebnisse der Stiftung Warentest und Co. Hier wurde die Wüstenrot zum Testsieger ernannt. Doch laut (link entfernt) kann sich für den Verbraucher auch lohnen sich anderwärtig zu orientieren. Gerade beim Häuserbau ist es sehr wichtig, sich für das richtige Finanzierungsmodell zu entscheiden. Denn die finanziellen Belastungen gehen meist über einen Zeitraum von 10-20 Jahre.

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