Nachdem ich schon allerhand allgemeines über Optionsgeschäfte geschrieben habe, möchte ich dieses Jahr damit beginnen, meine eigene Handelsstrategie mit Aktien-Optionen zu dokumentieren. Damit sollen die theoretischen Grundlagen auch in der Praxis verdeutlicht werden. Insbesondere möchte ich auch zwei Dinge aufzeigen: Dass Optionsgeschäfte als Stillhalter weder riskanter sein müssen als andere bekannte Strategie und dass dafür kein Aktiendepot mit vielen 100.000 Euro erforderlich ist.

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Vorerst ein paar allgemeine Infos zur Strategie: Meine Depot-Größe ist knapp 10.000 Euro. Die Strategie besteht aus zwei Kernelementen: Einmal der Covered-Call-Strategie, um mit den gehaltenen Aktien laufende Erträge zu generieren. Zum Zweiten werden mit der Naked-Put-Strategie neue Positionen aufgebaut. Die Laufzeit der Optionen ist maximal zwei Monate, meist aber nur 30 Tage.

Die Auswahl der Aktien wurde bereits vorher grob festgelegt. Es handelt sich hier um starke Dividenden-Werte, die ich auch langfristig jederzeit halten würde. Das ist wichtig, um bei vorübergehenden Kursrückschlägen nicht gleich die Nerven zu verlieren.

Ich werde meine Handelsstrategie und meine Watchlist für die Aktien in einem eigenen Artikel noch einmal ausführlicher Vorstellen. Einen Eindruck von dem, was möglich ist, vermittelt auch schon mein Praxis-Ansatz mit einem anderem Aktien Depot, bei dem sich die monatlichen Einnahmen durch Optionen nahezu verdreifachen ließen.

Positionsübersicht

Die Optionspositionen bestehen aus Covered Calls, zu denen ich die jewiligen Aktien im Depot habe. Im Moment sind das BP und RR Donnelley. Zusätzlich schreibe ich Naked Puts auf Aktien, die ich gern im Depot haben würde. Für den Moment sind das AT & T, General Electric und die Deutsche Post.

Die Tabelle zeigt jeweils ein Kontrakt in Größe von 100 Aktien. Daraus ergibt sich die Optionsprämie von 0,63 * 100 = 63 USD für BP. Der Strike legt fest, zu welchem Kurs die Aktie verkauft wird (Call) bzw. gekauft wird (Put), sofern die Optionen nicht verfallen.

Zur Orientierung wird ebenfalls der aktuelle Kurs der Aktie erfasst, wie sie am Transaktionstag für den Verkauf der Option notierte.

Aktie Kurs Währung Type Strike Ausführung Verfall Laufzeit Cash Prämie ROI AROI
BP 37,99 USD Call 40,00 22.12.2014 17.01.2015 26 4.000 63,00 1,66% 25,57%
RRD 16,95 USD Call 17,00 26.12.2014 17.01.2015 22 1.700 35,00 2,06% 39,72%
DPW 26,50 EUR Put 26,00 07.01.2015 20.02.2015 44 2.600 64,00 2,46% 22,01%
T 34,90 USD Put 35,00 24.11.2014 17.01.2015 54 3.500 92,00 2,63% 18,88%
GE 25,60 USD Put 26,00 22.12.2014 17.01.2015 26 2.600 58,00 2,23% 35,73%
Total 34 14.920 324,80 2,18% 28,38%

Im Dezember wurde BP zum Kurs von 41,50 USD ins Depot eingebucht, nachdem ich schon im November erste Put-Optionen verkauft habe. Anschließend habe ich Covered Calls für den 40er Strike verkauft. Ich erwarte nicht, dass sich BP bis zum Verfall wieder auf diese Kurse erholen wird. Stattdessen werden wohl in den kommenden Monaten weiterhin Calls zu Strike in der Nähe des Einstandskurses verkauft. So lässt sich der effektive Kaufpreis schrittweise senken.

AT & T und General Electric werden wohl diesen Monat im Depot landen. Mit beiden Werten fühle ich mich wohl und werde auch hier Covered Calls verkaufen.

Ich werde die Ergebnisse in Zukunft monatlich auf der Website diskutieren. Im Newsletter stelle ich außerdem die geplanten Verkäufe für den nächsten Zeitraum ausführlicher vor.

2 KOMMENTARE

  1. Hallo Rico !

    Das wird ein spannendes Thema und ich freue mich schon auf Deine zukünftigen Beiträge, Ich hatte mir eigentlich auch vorgenommen, mich mal wieder mit Optionen zu befassen. Aber einem Privatier geht es so ähnlich wie einem Rentner: Zu viel zu tun… 😉

    Von daher freue ich mich, vielleicht etwas von Deinen Erfahrungen profitieren zu können. Eine Frage habe ich direkt schon mal zu Beginn:

    Gehört zu Deiner Handelsstrategie auch ein Verfahren, mit dem Du die exakten Eckdaten der Optionen (also Strike und Laufzeit) festlegst? Die Vielfalt ist ja beträchtlich – wie wählst Du da aus? Wählt man bei einem Covered Call einen niedrigen Strike, bekommt man eine höhere Prämie, läuft aber eher Gefahr, ausgeübt zu werden. Ähnliches gilt für die Laufzeiten. Wie findest Du das Optimum?

    Gruß, Der Privatier

    • Ich habe kein konkretes Verfahren für die Auswahl. Prinzipiell verkaufe ich „at the money“ bzw mit dem Strike über dem aktuellen Kurs. Auf diese weise bewahre ich mir immer zusätzliches Aufwärtspotential. Das ist mir besonders wichtig, weil ich überzeugter Bulle bin 🙂 Ich werde aber versuchen, den Punkt in einem Artikel mal ausführlicher zu diskutieren, weil er durchaus entscheidend für das Ergebnis ist!

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