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4 Wege wie du mit Aktien Geld verdienen kannst

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4 Wege wie du mit Aktien Geld verdienen kannst

Es gibt zwei klassische Wege um an der Börse zu investieren: Man kauft Aktien zu niedrigen Kursen und verkauft sie zu höheren Kursen oder man kauft Aktien, um von den Dividenden zu profitieren. Tatsächlich gibt es aber noch weitere Wege um mit Aktien Geld zu verdienen — nur sind sie bei Weitem nicht so bekannt. Nachfolgend werde ich alle Wege mit ihren Vorteilen und Nachteilen vorstellen und dir verraten, wie ich sie in meinem Depot anwende.

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Entgegen dem allgemeinen Glauben gibt es viele Wege an der Börse Geld zu verdienen. Nur einer davon erfordert es, in irgendeiner Form Aktien zu besitzen. Zwei häufig beworbene Alternativen sind Contracts for Difference (CFDs) und Optionsscheine. Beides sind Derivate, die ein Recht darstellen, Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Weniger bekannt sind Optionen, die grundsätzlich wie Optionsscheine funktionieren, allerdings mit einigen zusätzlichen Eigenschaften. (In einem anderen Artikel habe ich den Unterschied zwischen Optionen und Optionsscheinen erklärt.)

Dennoch: Mit Aktien Geld verdienen ist ein weiter Begriff. Tatsächlich ist diese Aussage nicht exakt genug, weil es nicht nur eine Variante gibt, um Geld mit Aktien zu verdienen. Um das Chaos perfekt zu machen, gibt es sogar noch viel mehr Wege, Geld mit Aktien zu verdienen, ohne sie überhaupt zu besitzen.

Besitz heißt in diesem Falle, dass man für einen bestimmten Geldbetrag Aktien an der Börse erwirbt.

4 Möglichkeiten um mit Aktien Geld zu verdienen?

Die erste Möglichkeit ist, dass man Aktien zu einem höheren Aktienkurs wieder verkauft. Der Kursgewinn ergibt sich dann aus der Differenz zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis.

Die zweite Möglichkeit ist, sich die Dividende vom Unternehmen ausschütten zu lassen. Dann behält man die Aktie weiterhin, aber bekommt trotzdem einen kleinen Ertrag.

Die dritte Möglichkeit ist, für die Aktien, die man besitzt, Rechte zu verkaufen. Zum Beispiel das Recht, dass jemand anderes die Aktien in der Zukunft zu einem bestimmten Kurs abkaufen darf. Dafür erhält man vom Käufer eine Optionsprämie.

Die vierte Möglichkeit ist, die Aktien gegen eine Gebühr zu verleihen. Dafür erhält man eine entsprechende Leihgebühr.

Kursgewinne und Dividenden

In Deutschland bieten klassische Aktienbroker oder Direktbanken vor allem die ersten beiden Möglichkeiten an. Sie sind gleichzeitig auch die bekanntesten Arten, um mit Aktien Geld zu verdienen.

Direktbanken erlauben es, Aktien gegen Gebühr zu kaufen und zu verkaufen. Zusätzlich übermitteln sie die ausgeschütteten Dividenden des Unternehmens auf das Depotkonto. Schon hier gibt es allerdings erhebliche Unterschiede — etwa in der Höhe der Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf, der Auswahl möglicher Börsenplätze oder gar bei möglichen Bearbeitungsgebühren für Dividendengutschriften. Ein guter Broker ist meiner Meinung nach die DAB Bank, die ich selbst nutze. Wenn du magst, findest du in diesem Erfahrungsbericht mehr Informationen.

Populär ist in letzter Zeit besonders die Dividendenstrategie geworden, bei der bewusst Aktien gekauft werden, die hohe und möglichst stabile Dividenden ausschütten. Allerdings gibt es außer Dividenden noch andere Möglichkeiten, die bisher nur wenig bekannt sind.

Optionsprämien

Der Verkauf von Rechten zur Einnahme von Optionsprämien ist bei nur wenigen Depotbanken möglich. Zusätzlich erheben deutsche Broker für Optionsgeschäfte hohe Gebühren. Es handelt sich hier um den Handel mit Optionen. Sie genießen nur wenig Popularität, obwohl sie viele Strategien an der Börse erst möglich machen.

Die einfachste Strategie zur Generierung von zusätzlichen Einnahmen ist die Covered-Call-Strategie, bei der Call-Optionen für Aktien verkauft werden, die man bereits besitzt. Der Verkäufer verpflichtet sich, seine Aktien für einen bestimmten Preis zu verkaufen, falls der Käufer es einfordert. Dafür erhält er die Optionsprämie.

Obwohl das Konzept recht einfach ist, gibt es viele Details zu beachten. Deshalb habe ich die Covered-Call-Strategie in einem eigenen Artikel vorgestellt.

Aktien verleihen

Noch einen Schritt weiter als Optionen geht das Verleihen von Aktien. Dazu werden die gekauften Aktien beim Broker zum Verleih freigegeben. Als Gegenleistung erhält er attraktive Zinseinnahmen.

Diese Möglichkeit zum Geldverdienen bieten noch weniger Broker an, weil dafür die Voraussetzungen an den Besitzer etwas höher sind. Tatsächlich kommt das Verleihen also nur für sehr große Aktiendepots in Frage. In Deutschland ist mit dafür tatsächlich überhaupt kein Anbieter bekannt. Solltest du hier andere Informationen haben, würde ich mich über einen entsprechenden Kommentar von dir freuen.

Fazit

Abschließend lässt sich feststellen, dass es weit mehr Möglichkeiten gibt, um mit Aktien Geld zu verdienen als die verbreiteten Methoden, die weitläufig diskutiert werden. Obgleich Kursgewinne und Dividenden technisch am einfachsten umzusetzen sind, weil sie nur wenige Kenntnisse und wenig Fachwissen erfordern, sind sie nicht zwangsläufig sicherer oder besser.

Es empfiehlt sich daher für ernsthafte Investoren auch einen Blick auf die Alternativen zu werfen. Ich selbst habe die Welt der Optionen erst vor einem Jahr entdeckt. Seitdem erweitere ich mein Wissen durch den Handel auf meinem CapTrader-Depot stetig.

Die Möglichkeit, Aktien zu verleihen habe ich bisher noch nicht wahrgenommen. Das ist auch nicht zwangsläufig erforderlich. Meiner Meinung nach sollte man aber zumindest wissen, dass diese Möglichkeit existiert und welche Vor- und Nachteile sie bietet. Denn nur dann kann man alle Werkzeuge sinnvoll einsetzen und erfolgreich an der Börse investieren.

Titelbild: Morguefile.com (Autor: Cohdra)

20 Kommentare

  1. Hallo Rico,

    bin gespannt auf Deine Erläuterungen über die Covered Calls. Ich verstehe dies zwar soweit ganz gut, aber sicher gibt es da immer noch was, was einem neu ist. Ich bin damit bisher nur indirekt befasst über ein paar CEFs (Closed End Funds, siehe z.B.: http://goo.gl/Z4vRSe oder http://goo.gl/pjr5vU). Da ich mein Depot auf Income ausrichte (gehe in paar Jahren in Rente), kommt mir diese Strategie gelegen. Auf die von einem selbst gehaltenen Aktien covered calls zu schreiben ist mir derzeit zu kostenintensiv, da man ja die Aktien haben muss.
    Andererseits, wenn ich sehe, dass bei so einem Fund wie EXG (den ich habe) letztlich nur 0,35% Prämie kassiert wurden (bei 11,405 Mio Prämie auf 3,250 Mrd Anlagevolumen: http://goo.gl/xKCXxJ), dann weiß ich nicht, ob sich das überhaupt lohnt. Müsste man dann mal für ein Beispiel durchrechnen, was man selbst erzielen könnte (in der Theorie).

    Beste Grüße
    Matthias

    • „ist mir derzeit zu kostenintensiv, da man ja die Aktien haben muss.“

      Schau Dir doch mal das Thema „LEAP secured covered calls“, oder auch „poor man’s covered call“ genannt, an. Anstelle von Aktien hält man dabei tief im Geld stehende Long Optionen auf die jeweilige Aktie. Sie müssen allerdings wirklich tief im Geld stehen um ein Delta um die 1 zu erreichen und damit wirklich ähnlich wie Aktien behandelt werden zu können.

      • Die Strategie des „covered“ call writing wählt man ja gerne deshalb, weil man entweder selber kein Risiko eingehen möchte oder weil damit keine Margins erforderlich sind.

        Für das letztere Motiv meine Frage:

        Inwieweit erkennt denn der Broker eine LEAPS Option als Sicherheit an? Wird dies von den Systemen automatisch erkannt? Gibt es dazu Bedingungen für die LEAPS (z.B. Delta>x)? Sind trotzdem Margins erforderlich?

        Danke und Gruß,
        Der Privatier

      • Solange der Strike für die Leaps in the Money ist und unter dem Strike für die verkauften Calls liegt, werden sie als Sicherheit akzeptiert. Dann brauchst du auch keine Margin. Die kommt erst ins Spiel, wenn der Kurs unter den Strike für die Leaps fällt, weil sie dann wertlos sind, du aber immer noch die verkauften Calls absichern musst.

      • Danke Rico für die Erläuterung !

        Mich haben Optionen schon immer fasziniert, insbesondere die Kombination aus zwei (oder mehr) gleichzeitig angegangenen Positionen. Allerdings habe ich mich schon vor vielen Jahren von dem Thema verabschiedet.
        Vielleicht sollte ich mich doch mal wieder auf den aktuellen Stand bringen…

        Gruß, Der Privatier

  2. Als Verleiher verzichte ich natürlich auf Dividenden – aber doch nicht auf Kursgewinne? Ich kaufe meine Aktion zu x EUR – verleihe sie nach Belieben – aber es bleiben meine Aktien. Wenn ich diese irgendwann nicht mehr verleihen, sondern nunmehr zu (x+y) EUR verkaufen möchte – dann streiche ich den Kursgewinn von y EUR ein!

  3. Hallo Rico,

    lassen sich bei CapTrader Optionen schreiben? Und wenn ja bleiben die Gebühren pro Trade bei 2 EUR fix?
    Wenn nein, bei welcher Depotbank kann man Optionen schreiben?

    Beste Grüsse,
    Till

    • Hi Till, du hast recht, bei Captrader geht das problemlos. Es fallen pro Kontrakt an der Eurex 2 Euro Gebühren an.

  4. Beim Verleihen von Wertpapieren verzichte ich weder auf Kursgewinne noch auf Dividenden.
    Cheers,
    Larry

  5. Hallo Rico,

    wegen dem Aktien verleihen nochmal. Ich habe das seit paar Tagen aktiviert (https://www.lynxbroker.de/kunden-login/programm-zur-steigerung-der-aktienrendite/) bei meinem Lynx Depot.

    Sicherlich kommen bei sehr großen Depots, und damit auch großen Verleih-Positionen echte Gelder zusammen. Bei mir handelt es sich derzeit nur um Cent-Beträge, aber egal. Kleinvieh macht auch Mist. Meine Intention ist ja, mit den Zinseinnahmen des Verleihs die Zinskosten für Kredit-Position in USD (immer im Minus = Leverage) etwas zu mildern. Aber wie gesagt, auch sind die meisten Zinssätze sehr gering (10% (PGZ: http://www.principalcef.com/holdings.php). Aber da kommt auch nix rum bei paar Tagen und kleiner Summe. Aber egal, jeder Cent zählt. Habe hier mal den Stand von gestern: http://www.bilder-upload.eu/upload/f85300-1444295000.jpg

    Übrigens, wenn die Werte am Dividenden-Termin verliehen sind, dann bekommt NICHT die ordentliche Dividende, sondern eine Ausgleichszahlung stattdessen („Payment In Lieu of Dividends“).

    Guten Erfolg!
    MS

    • Da ist was auf der Strecke geblieben. Sollte heißen: „auch sind die meisten Zinssätze sehr gering. 10% sind da schon eine große Ausnahme!. Meistens unter 1%.

      MS

    • Hallo Matthias, da passiert bei dir auf jeden Fall mehr mit der Leihe als bei mir! Ich hatte nur mal ein paar Cents für BP und RRD erhalten und seitdem ist meistens eher Ruhe. Ich sehe es aber auch so, dass die Cents einfach nur dazu beitragen, die Kosten etwas zu drücken.

  6. Welche Bedingungen muss man bei Captrader erfüllen um Aktien verleihen zu können? Ich habe dem Verleihen schon vor einem Jahr zugestimmt, bisher ist aber noch nix passiert

    • Hallo Alex, das hängt so weit ich weiß auch von deiner Margin-Auslastung ab. Die sollte nicht zu hoch sein (idealerweise Cash Covered). Ansonsten hat man da keinen großen Einfluss. Wenn du Aktien besitzt, die niemand shorten möchte, werden sie auch nicht verliehen. Auch sind die Einnahmen daraus eher vernachlässigbar, bei mir sind es im Jahr weniger als 10 Euro…

      • Hallo Rico,

        momentan wächst die Short-Aktivität wieder etwas, nachdem es die letzte Zeit sehr ruhig war.
        Bin ja bei Lynx und habe für Februar zumindest meine Sollzinsen für das in Anspruch genommene Fremdkapital mit den Verleihzinsen wieder rein bekommen. HAbe USD 6,29 gezahlt und USD 6,43 bekommen. 6,780 Dollar sind aktuell hinterlegt für entliehene Werte. -> http://www.bilder-upload.eu/upload/ecc47c-1488862111.jpg

        Aber ansonsten wirklich keine echte Einnahme, und zu vernachlässigen.

        Aber trotzdem… Kleinvieh macht auch Mist! 😉

        Guten Erfolg!
        MS

      • Na das ist doch schonmal ein gutes Ergebnis! 🙂 Da komme ich meistens nicht hin. Habe wahrscheinlich aber auch zu wenige Aktienpositionen. VG, Rico

  7. der Batterfly aufsetzen mit den S&P500 und wie genau geht das mit puts absichern,es muß doch auch gerolt werden?

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