Finanzblogger-Einkommen 2016
Finanzblogger-Einkommen 2016

Unter den Finanzbloggern gibt es viele, die ihr Kapitaleinkommen regelmäßig veröffentlichen. Ich habe diese Informationen in einer Hitliste gesammelt und für dich zusammengefasst. So kannst du sehen, wer im letzten Jahr das höchste Einkommen aus Kapitalerträgen — seien es Dividenden, Optionsprämien oder Kursgewinne — erzielt hat.

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Weil ich weiß, dass diese Informationen viele Anleger auf dem Weg zur finanziellen Freiheit motivieren, möchte ich die Ergebnisse nachfolgend darstellen und so weit möglich diskutieren.

Vorwegnehmen möchte ich aber, dass ich die Angaben natürlich weder prüfen noch verifizieren kann. Auch sind einige Angaben in Euro und einige Angaben in USD oder anderen Währungen. Das mag zwar im Detail wichtig sein, für das große Gesamtbild halte ich die Kursanpassung aber nicht wirklich für relevant. Die Kernaussage bleibt weiterhin die gleiche. Auch kannst du so leichter die Zahlen mit den verlinkten Einkommensberichten auf den jeweiligen Seiten vergleichen, die dort üblicherweise monatlich veröffentlicht wurden. Ich habe sie aber der Übersichtlichkeit halber auf Quartale aggregiert.

Quartal 1Quartal 2Quartal 3Quartal 4Summe
EasyDividend2.4983.6062.4205.04913.573
Stalflare1.0025.4182.1062.69611.222
Erfolgreich Sparen-1.2293.373-5874.9676.522
OptionsHunting235-3909944.5125.351
DivHut9039729801.1093.966
AmberTreeLeaves6511.3646271.1093.753
Compounding Wealth6778376077712892
Rente mit Dividende4065595086192.094
Generation Geld153237152161705
DerStillhalter00232110342

Eine wichtige Komponente fehlt ebenfalls, um die absoluten Zahlen beurteilen zu können: Das tatsächlich investierte Vermögen. Bei diesen Angaben tun sich die meisten Finanzblogger etwas schwerer. Dies ist besonders dann wichtig, um die „Qualität“ der Ergebnisse bewerten zu können. So scheinen 100 Euro Einkommen in absoluten Zahlen vielleicht nicht sehr hoch, aber wenn sie mit einem Kapital von 500 Euro realisiert würden, wäre das immer noch eine beachtliche Leistung. Zugleich sind 1.000 Euro relativ wenig, wenn sie mit einem investierten Kapital von 500.000 Euro realisiert wurden.

Ich kann dich an dieser Stelle einfach nur ermutigen, dir selbst auf den Blogs ein Bild zu machen. Schau dir an, wenn die Teilnehmer investieren und entscheide selbst, ob du von Ihnen etwas für deinen eigenen Investment-Ansatz mitnehmen kannst!

Auffällig ist auf jeden Fall die Schwankungsbreite zwischen den erzielten Einkommen. So hat Chri von EasyDividend über 13.000 Euro an Einkommen generiert, während Fiete von Generation-Geld im Jahr lediglich 700 Euro erreicht hat.

Ich möchte an dieser Stelle keinesfalls eine Bewertung vornehmen, weil jeder ganz andere Voraussetzungen hat und eine andere Strategie verfolgt. Bei den gerade genannten Bloggern sieht es zum Beispiel so aus, dass Chri sein Einkommen aus Dividenden, Kursgewinnen und Optionsprämien erzielt, während Fiete ausschließlich auf Dividendeneinkommen setzt. Bei der Dividendenstrategie verschwinden viele Erträge als Buchgewinne erstmal unter der Oberfläche und werden erst viel später — wenn überhaupt — mit der Auszahlungsphase realisiert.

Monatliches Einkommen
EasyDividend1.131,07
Stalflare935,17
Erfolgreich Sparen543,53
OptionsHunting445,97
DivHut330,52
AmberTreeLeaves312,76
Compounding Wealth241
Rente mit Dividende174,58
Der Stillhalter68,40
Generation Geld58,80

Hinzu kommt auch, dass einige Anleger erst seit einigen Monaten ihre Einnahmenberichte veröffentlichen, sodass hier das Gesamtjahr etwas verfälscht. Aus diesem Grund habe ich nachfolgend eine Analyse nach monatlichem Durchschnittseinkommen erstellt, die ein etwas faireres Bild vermittelt.

Lehre 1: Jedes Zusatzeinkommen ist langfristig wertvoll

Viele Blogger können demnach schon jetzt ein eigenes Einkommen auf Sozialhilfeniveau vorweisen. Jeder kann sich leicht ausrechnen, was regelmäßige 200-400 Euro im Monat bewirken können, auf die andere Menschen verzichten, die gar kein Geld investieren.

Selbst wenn du einen Einkommensstrom von 100 Euro im Monat aufgebaut hast und diesen regelmäßig neu investierst, hast du im Jahr 1.200 Euro extra zur Verfügung und in 30 Jahren bereits 36.000 Euro auf der hohen Kante — ohne dass du jemals wieder einen weiteren Cent aus einem aktiven Einkommen sparen musst.

Lehre 2: Finanzielle Kompetenz zahlt sich aus

Wenn du öfter bei mir vorbei schaust und auch meine Videos in meinem YouTube-Kanal schaust, weißt du, dass ich großen Wert auf finanzielle Bildung und Kompetenz lege. Auch in dieser Übersicht wird die Notwendigkeit schnell deutlich: Nur mit Dividenden hast du einen extrem langen und schweren Weg vor dir, wenn du tatsächlich mehr erreichen möchtest, als dir einfach ein kleines Zusatzeinkommen zu erzeugen.

Mit weiteren Instrumenten ist es viel besser möglich, höhere Renditen und stabilere Einkommen schon heute zu erreichen. Wenn Chri sein aktuelles Jahreseinkommen von 13.500 Euro nur mit Dividenden erreichen müsste, bräuchte er 337.500 Euro auf dem Konto. Ich habe seinen früheren Artikeln aber bereits entnommen, dass er nur mit einem mittleren fünfstelligen Betrag investiert. Selbst wenn er sein Ergebnis mit nur 100.000 Euro erreicht, ist das nur ein Viertel des Kapitals was für passives Dividendeneinkommen notwendig wäre.

Ich hoffe, dir wird an diesem Vergleich klar, welche Chancen am Kapitalmarkt existieren. — Und natürlich gibt es auch Risiken, aber deswegen ist es auch so wichtig, jeden Tag etwas neues hinzuzulernen.

Fazit

An welchem Punkt du auch immer gerade stehst. Nimm die Ergebnisse als Motivation mit weiter durchzuhalten. Verbessere dich jeden Tag ein bisschen und lernen von den vielen aufrichtigen Finanzbloggern, die in ihrer Freizeit zusätzlich ihr Wissen vermitteln, um dir auf deinem Weg zu helfen. Wenn du aus ihren Fehlern lernst und aus ihren Strategien das beste für dich mitnimmst, hast du schon heute eine Chance viel schneller ans Ziel zu kommen als jeder andere, der sich vor dir mühsam seinen Weg suchen musste.

Ich als überzeugte Optionshändler und Stillhalter freue mich auf jeden Fall, dass die Finanzblogger-Szene nicht nur auf Dividenden schaut sondern auch immer stärker auf die Alternativen aufmerksam wird.

Ach und wenn du noch weitere (deutsche) Finanzblogger kennst, die ihre Einkommen offengelegt haben, dann hinterlasse mir doch bitte einen Kommentar. Dann nehme ich sie gern in die Liste mit auf!

21 KOMMENTARE

  1. Schöner Artikel und klasse Zusammenfassung. Ich denke gerade für Buy and Hold Strategen würde sich eine zusätzliche Strategie via Optionen (Kauf der Aktien mit Puts und danach covered Calls) als Rendite treiber herausstellen. Dabei würde das Risiko nicht mal erhöht werden.

    • Hi Martin, das finde ich auch! Hatte vor ganz Langer Zeit schon einmal ein Beispiel veröffentlicht, wie Dividenden-Investoren ihre Renditen mit Covered Calls verdoppeln könnten (Dividende verdreifachen mit Covered Calls). Scheinbar scheint das die meisten aber immer noch abzuschrecken! Mit dem wachsenden Interesse an dem Thema wird es in Zukunft aber vielleicht doch noch für einige mehr interessant.

    • Hi Martin,
      ich starte im April mit dem Schreiben mit gedeckten Puts und danach covered Calls! Dank Deiner, Chri und Rico’s Seite habe ich mich dem Thema endlich geöffnet. Jetzt muss nur noch das Konto umziehen und ein bisschen Kapitalisiert werden. Ich freu mich schon jetzt auf die Umsetzung… wie sehen uns in der Arena 😉

  2. Hallo Rico,

    das ist ansporn mich ein bisschen nach oben zu arbeiten! Ich mach mal eine nicht ganz ernst gemeinte Kampfansage an Chri 😉
    Grundsätzlich ist unser Anliegen ja, das wir es gemeinsam schaffen den Markt ein paar Euro abzuringen und uns auf dem Weg dahin mit entsprechenden Input gegenseitig zu befruchten. Aber ein Battle hat halt auch seinen Reiz und unterscheidet uns von den „Finanz-Lehrer-Blogs“. Statt Einheitsbrei, aus der Praxis für die Praxis transparent und direkt. Auch wenn wir dadurch angreifbar und für einige (dann doch Unwissende) in die Zockerecke gestellt werden. Meist so gar nicht perfekt aber immer direkt aus dem Leben!

    Leider hat sich mein Link geändert! Vielleicht magst Du dies noch korrigieren.
    http://generation-geld.com/guv-room/ ist jetzt der richtige Link zu der Seite… habe gestern wiedermal an meiner Seite rumgespielt 🙂

    • Hi Rene, ich stimme dir vollkommen zu. Auch verstehe ich, wenn viele ihre Finanzen lieber nicht veröffentlichen. Ich gehe ja hier auch einen Mittelweg. Auf jeden Fall wird Chri in diesem Jahr mit stärkerer Konkurrenz rechnen müssen! 😀

      Den Link habe ich korrigiert!

      VG, Rico

  3. Hallo Leute!

    Bin auch wieder da 😉 .
    Die Kampfansage von Rene freut mich! Ich glaube wirklich, dass ich es dieses jahr mit harter Konkurrenz zu tun habe 😉
    Rico, ich danke dir für die Erwähnung!
    Aber habe da einen kleinen Kritikpunkt: Irgendwie stimmen die Zahlen von mir da nicht. im zweiten und dritten Quartal fehlen da ein paar Euros. Ingesamt auf das ganze Jahr gerechnet fehlt da ziemlich genau 1000 Euro an Gewinn von mir in deiner Liste. Aber ist okey, wollte es nur angesprochen haben.

    Freue mich richtig dass die Community immer größer wird!
    Wie Rene schon gesagt hat: Wir sehen uns in der Arena 😉

    mfG Chri

    • Hey chri, gern geschehen. Die Zahlen habe ich von deinen monatlichen berichten übernommen. Was ist denn der korrekte Betrag? Dann passe ich es gern an. VG Rico

  4. wenn ich meine monatlichen Berichte zusammenzaehle komme ich eben um 1000 Euro im Jahr höher, aber macht ja nichts. lass es einfach so stehen 🙂

    mfG Chri

  5. Schöne Übersicht. Endlich mal alles auf einen Blick. Wahnsinn, wie viele sich mittlerweile mit der „Zusatzrente“ beschäftigen. So richtig habe ich das leider nie verstanden, was an den Ausschüttungen so toll ist. Ich habe lieber gleich den automatischen Zinseszins mit Thesaurierern. 🙂

    • Ausschüttungen sind für viele „die kleine Motivation für zwischendurch“. Ein Aktienkurse verändert sich halt, aber man merkt da erstmal nicht viel. Wenn du aber ein paar Euro auf deinem Konto hast, ist das eine andere Hausnummer. Auch wenn es rational nicht der optimale Weg sein mag, wegen Steuern usw.

  6. Hi Rico,

    Bin selbst auch immer wieder fasziniert über die Publikation bzw. Nicht-Publikation von Veranlagungserfolgen bzw. auch von absoluten Vermögensständen.

    Grundsätzlich gilt ja das Europäische „über Geld spricht man nicht“, doch frage ich mich, ob gerade jene, die hohe absolute Vermögensstände haben, besonders schweigsam sind. Das wird dann wohl am zu erwartenden Neid liegen. Von einigen finanziell freien Bloggerkollegen habe ich dann auch zaghafte Aussagen wie „mehr als eine Million €“.

    Du gehst einen feinen Zwischenweg, wenn Du das monatliche Einkommen veröffentlichst. Doch glaube ich, dass Du dadurch viel an Aussagekraft verlierst.

    Viele Grüße,
    FF

  7. Hi Rico,

    da hast du eine tolle Übersicht erstellt!

    Und vielen Dank, dass ich dabei sein darf. Ich habe mittlerweile mein Gesamteinnahmen auf meiner Depotübersicht ergänzt.

    Wenn du dies noch der Vollständigkeit halber noch ergänzen magst, kannst du dich dort natürlich gerne an den Informationen bedienen. Auch wenn mich das beim monatlichen Einkommen ein paar Plätze kosten wird. 😉

    Gruß,
    Marco

  8. Hallo Mitstreiter,

    zuerst einmal finde ich diese Auflistung super, da man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.
    Seit kurzem führe ich meinen eigenen Blog und würde zukünftig gerne hier gelistet werden. Leider habe ich aus technischer Sicht noch keine lange Historie aufzuweisen, da ich mein Depot erst seit gut ein und halb Jahren in Excel führe. Schaut doch einfach mal vorbei: http://www.ReichmitAktienBlog.jimdo.com
    Ein schönen Sonntag euch allen.

  9. Hallo Rico

    wirklich eine sehr gute Aufstellung, stimmt, die Veröffentlichung des Kapital ist eine zweischneidige Angelegenheit. Der Neidfaktor ist in Deutschland viel höher als das sich miteinander freuen, und das Verändern der eigenen Anlagestrategien. Neid ist das öffentliche zur Schau stellen der eigenen Unfähigkeit im Umgang mit Geld. Man glaubt der Bänker ist der beste Anleger für das eigene Geld. Aber nur das Erlernen mit seinem Eigentum selbst umzugehen ist neidmindernd, und zur Lernphase gehören die Verluste, man lernt nur durch Schmerz.

    Du wirst überrascht und schockiert sein wie diese Einnahmen in einem Jahr in der Summe regelrecht explodieren. Einige werden dann schon Ihre normalen persönlichen Ausgaben damit abdecken können.
    Ich mache keinen Block, veröffentliche aber meine Ergebnisse bei Chris, kannst mich gerne im nächsten Jahr in die Liste aufnehmen.

    Das Geschäft ist mir schon seit 1995 bekannt, aber erst durch Martin weis ich das es mit kleinen Geld auch geht. Ich habe mal die These aufgestellt das man hierdurch mit einem Kapitaleinsatz von 50.000 Euro das eigene Überleben auf niedrigen Niveau bestreiten kann, und das versuche ich jetzt zu beweisen!

    Gruß Jürgen

    • Hi Jürgen, ich denke, an deiner These ist etwas dran, 50k wären mir aber auf Dauer zu knapp! Ansonsten, was den Neidfaktor betrifft — die meisten können sich ein Leben ohne Job einfach nicht vorstellen. Jeder, der da ein anders Modell verfolgt, ist da automatisch Außenseiter oder „arbeitsfaul“ 🙂 VG, Rico

  10. Hallo Rico,
    ich bin ja auch dabei 🙂
    Bei mir ist es reines Dividendeneinkommen nach Steuer. Dieses Jahr hoffe ich auf mind. 250 – 270 € im Monat zu kommen. Wie Rene schreibt, in der Com herrscht irgendwie gegenseitige Unterstützung und ein Miteinander und nicht Neid und Konkurrenzkampf. Ich finde das sehr erfreulich, vor allem wenn man den Ton in den Sozialen Medien allgemein anschaut.
    Ich habe grundsätzlich nichts gegen Optionen und öffne mich dem Ganzen dahingehend, dass ich mir erst mal Literatur besorgt habe. So einen Covered Call könnte ich mir nämlich sehr gut vorstellen. Leider ist OnVista da sehr teuer, obwohl es schon erstaunlich ist, dass die sowas anbieten. Aber ich habe ja Zeit und muss nichts übers Knie brechen.

    VG Alexander

    • Hi Alexander, bei 300 Euro durch Dividenden bist du schon ganz weit vorn dabei! Ich bin mir sicher, wenn du Optionen verstanden hast, wirst du erkennen, welchen Nutzen sie dir bringen. Du kannst damit viel schneller ans Ziel kommen als durch reines Dividendensparen! VG, Rico

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